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statue des heiligen benedikt, im hintergrund ein portal mit drei statuen
07. Juli 2021

Hl. Benedikt - Patron Europas

Am 11. Juli feiern wir das Hochfest des heiligen Benedikt, der zu den „nachhaltigsten“ Heiligen der Kirchengeschichte zählt. Impuls von P. Josef.

Höre, neige und nimm an – in dieser Haltung beginnt die Regel des Heiligen Benedikt. So sehr war der „Vater des abendländischen Mönchtums“ Gott zugeneigt, dass er Vorbild und Maßstab wurde für eine tiefe Spiritualität, die ganz Europa prägte: Beten und arbeiten – Kontemplation und Aktion – Loslassen, um zu gewinnen. Klug und fein ausbalanciert ist dies auch heute ein attraktiver Weg, Gottes Zuneigung zu erfahren.

Das bekannte Wort „Ora et labora – Bete und arbeite“ steht nicht wörtlich darin, atmet aber ihren Geist. Die Benediktiner und Benediktinerinnen haben durch ihre Klöster als geistliche Zentren, aber auch durch ihren Einsatz in der Mission für die religiöse und kulturelle Gestaltung Europas unendlich viel geleistet. Ohne sie – und ohne Benedikt – sähe unser Kontinent ganz anders aus. Papst Paul VI. erhob Benedikt 1964 zum Schutzpatron Europas. Sein Leben und Werk können zur Erneuerung Europas beitragen. Die Kirche ehrt am 11. Juli den heiligen Benedikt, der an der Wende vom 5. zum 6. Jahrhundert lebte. Er zählt zu den „nachhaltigsten“ Heiligen der Kirchengeschichte.

Benedikt kann uns manches heute noch lehren, auch durch sein Leben: Er flieht die Stadt Rom, um sich und Gott zu finden. Die Stadt als Moloch mit ihrer Lautstärke und Betriebsamkeit bis zur Verbrechenshäufung, kann auch heute der Spiritualität im Wege stehen. Es gilt all das Laute, Lärmerische  mit einem bewussten Loslassen  zu durchbrechen und einen Ort für Gott freizuhalten.

In Subiaco lernt Benedikt zu schweigen. In seiner Regel schreibt er, dass man sogar über das Gute manchmal schweigen müsse. In einer Mediengesellschaft überquellender Geschwätzigkeit stellen wir „eine Wache an unseren Mund“, damit wir jedes Wort dreimal durch die „Weisheit, Erkenntnis und Einsicht“ (Spr 2,6) kontrollieren; denn „bei vielem Reden entgehst du der Sünde nicht“ warnt Benedikt.

In Montecassino wird Benedikt zum Lehrer. Seine Lehre beginnt mit dem Hören, dem Gehorsam. Dazu gilt es die Ohren des Herzens zu neigen (RB 1.1) und nach Einüben eines ausgeglichenen Lebens zwischen Gottes- und Menschendienst die „Tugend“ zu erreichen. Benedikt erschließt uns die Sensibilität für den Urgrund des gottgewirkten Lebens. Wir verdanken dieser Schule des Hörens unsere abendländische Kultur. So finden wir das rechte Maß im Gebrauch der Dinge.

„Ora et labora“ – „Bete und arbeite, damit in allem Gott verherrlicht werde“: Diese die benediktinische Regel umschreibenden Worte sind auch eine Einladung an uns alle, durch unser Gebet und unser Tun zum Prozess der christlichen Erneuerung unserer Welt beizutragen.

Gebet nach Bernhard von Clairvaux:

stift kremsmuenster hl. Benedikt Messkelch Schatzkammer EmailarbeitHeiliger Benedikt,
Meister und Vater der Mönche,
großer und fruchtbarer Baum.
Gesegneter im Himmel,
dessen Wunder uns trösten,
dessen Lehre uns fördert,
dessen Gerechtigkeit uns stärkt,
dessen Heiligkeit uns leuchtet,
dessen Liebe uns unterweist.
Geliebt von Gott und den Menschen
weidet er die Herde Christi
durch sein Leben, seine Lehre, seine Fürbitte.
Sei uns Beschützer im Leben und im Tode.

Liturgie zum Hochfest des hl. Benedikt

Samstag, 11. Juli, 18:00 Uhr - Lateinische Choralvesper in der Stiftskirche
Sonntag, 11. Juli, 10:15 Uhr - Hochamt mit festlicher Kirchenmusik: Kleine Credomesse in F-Dur von W.A. Mozart (KV 192)
Sonntag, 11. Juli, 18:00 Uhr - Lateinische Choralvesper in der Stiftskirche

Zur Mitfeier der Liturgie laden wir herzlich ein!