Almsee ist beliebtes Ausflugsziel
Forstmeister P. Gotthard Niedrist und Forstassistentin Birgit Stöhr beantworten Fragen zu den Herausforderungen, die der Tourismus in den Wäldern mit sich bringt.
Nachdem es in den letzten Wochen und Monaten in den österreichischen Medien sehr viele Berichte zum Wanderboom in den Naherholungsgebieten gab, möchten wir einen Beitrag zu dieser Thematik leisten und geben Tipps, damit der Ausflug in die Natur in schöner Erinnerung bleibt.
Wo liegen die Stiftswälder? Was macht diese Flächen so besonders?
Die Wälder des Stiftes Kremsmünster verteilen sich in 8 Revieren über 21 politische Gemeinden von den Vorlagen des Alpenvorlandes ab einer Seehöhe von 350 Metern bis ins Hochgebirge der vorderen Kalkalpen (Totes Gebirge), also bis zur Baumgrenze.
Das größte zusammenhängende Gebiet ist im Bereich des Almsees und zeichnet sich durch enorme Weiten aus. Das Besondere ist, dass das Revier Almsee ein Talschluss ist und die Berge sehr nah sind. Natürlich ist die Bewirtschaftung dadurch auch sehr unterschiedlich, denn es gibt neben Wirtschaftswaldflächen natürlich auch Schutzwaldflächen, die nur schwierig oder überhaupt nicht zu bewirtschaften sind.
Hat sich Corona auch auf den Wald ausgewirkt?
Corona hat sich enorm auf die Anzahl der Besucher in der Natur ausgewirkt. Da die Menschen fast nichts machen konnten, sind viele in die Naherholungsgebiete ausgewichen, was große Herausforderungen mit sich bringt, nicht nur, was die Parkplatzsituation betrifft. Rundholztransporter können nicht zum Rundholz, um es zu laden. Entlang den Straßen geparkte Autos sorgen für gefährliche Situationen im Straßenverkehr, Müll wird achtlos neben Straßen und Mistkübeln entsorgt und so weiter. Das sind nur Aspekte, die sich entlang der Straßen abspielen.
Der Wald ist also nicht nur Lebensraum und Erholungsgebiet sondern auch Wirtschaftsraum. Worauf müssen Waldbesucher achten, damit es nicht zu Konflikten kommt?
Es ist wichtig, sich nicht einfach auf Holzlagerplätze, vor Holzlager oder gar vor Schranken zu parken. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Menschen, die im Forst und in der Logistik arbeiten, sondern auch auf jeden Einzelnen. Denn passiert ein Unfall im Wald, kann vielleicht nicht einmal die Rettung in das betroffene Gebiet gelangen.
Warum ist es so wichtig, auf den vorgeschriebenen Wegen zu bleiben?
Einerseits soll die Flora und Fauna dadurch geschützt werden, aber andererseits geht es auch um die Sicherheit der Naturliebhaber, denn im Wald werden auch Baumrodungen und andere Forstarbeiten durchgeführt.
Wie verhält man sich, um Ärger zu vermeiden? Wo gibt es Infos, um sich über Parkmöglichkeiten zu informieren?
Wichtig ist es auch, Müll zu vermeiden und nichts achtlos neben den Straßen zu entsorgen. Bezüglich Parkmöglichkeiten empfehlen wir, sich im Tourismusbüro Grünau im Almtal (Tel. 07616/8268) zu informieren oder bei den zuständigen Förstern.
P. Gotthard, was ist Ihnen im Wald des Stiftes Kremsmünster ein besonderes Anliegen?
Mir ist die Erhaltung des Waldes in einer nachhaltigen Bewirtschaftung sowohl ökonomisch als auch ökologisch wichtig und die verschiedensten Interessen an der Nutzung des Waldes – der Jagd, der Freizeitnutzung und des Naturschutzes – möglichst harmonisch und konfliktfrei zu halten.