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Ein Universum im Kleinen

Der Blick in den nächtlichen Sternenhimmel fasziniert seit jeher die Menschen. In der Sternwarte wurden über Jahrhunderte Himmelsphänomene beobachtet. Heute sind im Naturhistorischen Museum die beeindruckenden Fernrohre als Ausstellungsobjekte zu bestaunen. Sogar ein Sextant von Johannes Kepler und eine wertvolle Globensammlung faszinieren im astronomischen Saal die Besucher. Bis heute wird die Protokollierung des Wetters im Wetterkammerl des Turms aktiv betrieben. Die seit 1762 kontinuierlich bestehende Messreihe ist heute für die Klimaforschung von großer Bedeutung.


Wie kann ich die Sternwarte besichtigen?

  • Unsere Sammlungen können Sie nur im Rahmen einer Führung besuchen, persönlicher Kontakt mit unseren Gästen ist uns wichtig.
  • Eine Führung dauert ca. 75 Minuten; Spezialführungen sind auf Anfrage möglich.
  • Englische Führungen sind auf Anfrage möglich. In Französisch und Italienisch gibt es schriftliche Unterlagen.
  • Die Kunstsammlungen und die Bibliothek sind leider nicht barrierefrei, nur der Kaisersaal und die Äbtegalerie sind mit einem Lift erreichbar.
  • Alle Führungen beginnen und enden im Klosterladen.

 

Wussten Sie eigentlich?

Langzeitkartierung der Flora

Wussten Sie eigentlich, dass durch eine im Abstand von ca. 100 Jahren erfolgte genaue Kartierung der Flora von Kremsmünster ein wesentlicher Beitrag zur Einschätzung der massiv zurückgehenden Biodiversität auf wissenschaftlicher Basis geleistet wurde? Ein Wissen, das für für die Bewahrung der Schöpfung genutzt werden könnte.

Kennen Sie die älteste Steinskulptur der Welt?

Die mit ca. 30.000 bis 32.000 Jahren älteste Steinskulptur der Welt, die Fanny vom Galgenberg, wurde auf einem Weinberg des Stiftes Kremsmünster in der Nähe der Stadt Krems (NÖ) gefunden. Eine Replik finden Sie bei uns in der Sternwarte. Das Original wird vom Naturhistorischen Museum Wien verwaltet.

Ein Abt, der an Fliegen forscht?

Der Kremsmünsterer Pater Leander Czerny (+1944) leitete nicht nur als Abt das Stift, sondern war auch weltweit anerkannter Fliegenforscher (Dipterologe).  Seine große Sammlung befindet sich heute im Naturhistorischen Museum Wien.

Die Sternwarte und der geheimnissvolle Code "IAU-539"

Die Sternwarte von Kremsmünster ist bei der Internationalen Astronomischen Union (IAU) unter dem Code IAU-539 offiziell registriert. Bis zum ersten Weltkrieg wurde bei uns astronomische Forschung auf dem damals aktuellen Stand der Zeit betrieben.

Nicht unser Kremsmünster hier - ich meine das im Weltraum...

Den Kleinplaneten 6457 tauften seine Entdecker zu Ehren unserer Sternwarte als Planet „Kremsmünster“. In der Arktis gibt es übrigens seit 1874 außerdem auch das Kap Kremsmünster.

Österreichs größte private Sammlung von...

Die Sternwarte beherbert die größte private Globensammlung Österreichs. Die zahlreichen Objekte umfassen neben Himmels- und Erdgloben auch Mondgloben oder eine Marskarte. Sie reichen vom 16. bis ins 20. Jahrhundert.

Erdbeben?... hier??

Wussten Sie eigentlich, dass seit 1895 bis heute alle Erdbeben und Erdstöße in der Sternwarte Kremsmünster gemessen und dokumentiert werden? Die ersten Notizen über Erdbeben reichen in alten Handschriften sogar bis ins 15. Jahrhundert zurück.

Hier wurde die Größe folgender Länder bestimmt:

Kremsmünster spielte für die umfangreichen Landvermessungen anfangs des 19. Jh. eine bedeutende Rolle. Für die Erstellung von Landkarten war ein einheitliches Gradnetz mit astronomisch genau vermessenen Bezugspunkten notwendig. Ein solcher Bezugspunkt für die Länder Böhmen, Oberösterreich, Steiermark und dann auch für Salzburg wurde hier festgelegt.

Alle Stockwerke im Überblick

Die Sternwarte per Mausklick Stockwerk für Stockwerk erkunden.

Wetterkammerl & Höhlenbär

Der Rundgang beginnt im Erdgeschoß des 1758 fertiggestellten und knapp 50 Meter hohen Gebäudes. Im ersten Stock befindet sich das unscheinbare Wetterkammerl, von dem aus seit 1762 jeden Tag das Wetter beobachtet wird – eine der wichtigsten Messreihen für die Klimaforschung in Mitteleuropa. Weiter geht es zu den Fossilien, sie machen die Entwicklung des Lebens anschaulich. Hier begrüßt Sie auch unser Höhlenbär, der einst in Kremsmünster gelebt hat.

Mineralogisches Cabinett

Im zweiten Stock können Sie eine Auswahl der etwa 12.000 Stücke umfassenden Mineraliensammlung in den einzigartigen Kästen aus dem 18. Jahrhundert bewundern. 

Der "Hohe Saal"

Über eine kleine Stiege kommen Sie schließlich in den „Hohen Saal“. Einst Gemäldegalerie versammelt er heute Tiere aus der ganzen Welt, darunter eine große Kolibri-Sammlung.

Anthropologie

Der fünfte Stock birgt nicht nur Trachten, Ziergegenstände und sakrale Gegenstände, sondern auch eine ägyptische Mumie aus der Antike.

Der astronomischen Saal

Hier befinden sich die Fernrohre und der berühmte Sextant von Kepler.

Kapellenzimmer

Eine kleine Kapelle zu Ehren des hl. Benedikt erinnert daran, worum es in der Sternwarte eigentlich geht: um die Schöpfung Gottes. Das Bild, das den hl. Benedikt mit dem Stift Kremsmünster zeigt, ist eines der Lieblingsbilder von Abt Ambros mit dem lateinischen Spruch: "Mit beiden Beinen auf der Erde, mit dem Herzen im Himmel."

Die Aussichtsterrasse

Den krönenden Abschluss Ihrer Reise bildet die Aussichtsterrasse mit ihrem herrlichen Blick bis ins Tote Gebirge, ins Kremstal, und auf die Klosteranlage mit ihren imposanten Gebäuden und Gärten.

Physikalisches Cabinett

Eine große Kollektion aus alten physikalischen Instrumenten und Geräten aus fünf Jahrhunderten befindet sich im dritten Stock.