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Weite Landschaft mit aufgehender Sonne
16. Februar 2021

Gedenke Mensch...

Ein Impuls von Frater Anselm zum Aschermittwoch.

Mit dem Aschermittwoch beginnen die 40 Tage der Fastenzeit. Als Zeichen dafür erhält heute jeder im Gottesdienst ein Kreuz aus Asche auf die Stirn – Zeichen für Vergänglichkeit und Umkehr. „Bedenke Mensch, dass Du Staub bist“, heißt es dazu. Der Mensch nichts als wertloser Staub? Nein, das ist nicht die Botschaft! Es geht vielmehr darum, den bewussten Blick auf unsere Zerbrechlichkeit und Verwundbarkeit zu schärfen. Dass beides zum Mensch-Sein gehört, lässt uns Corona deutlich spüren.

Die Fastenzeit möchte uns einladen, genau darüber nachzudenken. Was ist mir wirklich wichtig? Wo kann ich schlechte Angewohnheiten (wieder) ablegen, um mich innerlich und äußerlich zu erneuern? Wo habe ich vielleicht Fehler gemacht, jemanden verletzt, ein ungutes Wort gesprochen, das mir leid tut? Traditionell wird die Asche daher auch als Ausdruck der Buße verstanden. Damit ist jedoch keine Strafe gemeint – wie es früher meist gesehen wurde –, sondern ein Neubeginn im Vertrauen auf Gottes Erbarmen, gewissermaßen die Gelegenheit, sich neue, gute Gewohnheiten anzutrainieren.

Ja, als Menschen machen wir alle Fehler, doch ist uns aufgetragen, dabei nicht stehen zu bleiben, gerade wenn wir Christen sind. Versuchen wir daher, uns immer wieder selbst und einander anzunehmen. Schließlich bedeutet Fastenzeit nicht in erster Linie Trübsal zu blasen, sondern die Gewissheit, dass ich mit Gott neu anfangen darf. Dazu gehört wesentlich auch die Dankbarkeit für das Geschenk des Lebens, für ein gutes Wort oder die Versöhnung nach einem Streit. Das Ziel ist ja schließlich am 4. April Ostern, also Auferstehung und neues Leben! Darauf bereiten wir uns nun vor.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine gesegnete Fastenzeit!