Skip to main content
Adventkranz mit vier brennenden Kerzen
18. Dezember 2020

Die Reklame Gottes

Impuls von P. Josef zum vierten Adventsonntag.

Es ist verrückt, was in diesen Tagen an Werbematerial kommt, kiloweise! Und dazu entsprechende Sprüche und Slogans, was Weihnachten angeblich zum echten Fest macht.

stift kremsmuenster impuls advent4

Im Gegensetz dazu macht Gott keine Reklame, er schickt keine Prospekte. Er kommt einfach selbst – still und verborgen – nicht im Scheinwerferlicht und durch Pressekonferenzen.

Nein, damit ist auch keine Reklame zu machen, wenn er in einem Stall zur Welt kommt, wenn er in der Nacht als Mensch geboren wird, weil er besonders die liebt, die im Dunkeln leben müssen. Und mit den Hirten, den Außenseitern damals, ist auch nicht viel Staat und Eindruck zu machen.

Und doch – Gott macht Reklame, allerdings ganz anderer Art. Das Wort Reklame bedeutet ursprünglich „zurückrufen, in Erinnerung rufen“. In diesem Sinne macht Gott jedes Jahr aufs Neue Reklame.

Gott macht zu Weihnachten Reklame für die Liebe, denn Weihnachten ist die Liebeserklärung Gottes an uns Menschen. Gott hat sein letztes, tiefstes, schönstes Wort in unsere Welt hineingesagt. Und dieses Wort heißt: Ich liebe dich, du Mensch. Ich bin bei dir.

Gott macht zu Weihnachten Reklame für den Frieden. Gott hält uns in Jesus endgültig seine vergebende, versöhnende Hand hin. Friede wird denen, die Gott an sich heranlassen, in sich einlassen, die sich mit Gott versöhnen lassen.

Gott macht zu Weihnachten Reklame für die Hoffnung. Mit diesem Jesus leuchtet ein Hoffnungsstern auf. Unsere Nächte der Trauer, des Leids, der Einsamkeit, der Sorgen sind nicht mehr trostlos und hoffnungslos, sondern ge-weihte Nächte, weil Gott bei uns ist und bleibt.

Die Reklamemethode Gottes läuft nicht über viel gedrucktes Papier, über Fernsehen oder Social Media, sondern über das konkrete Tun, über seine Menschwerdung. Genauso können und sollen auch wir durch unser Leben Reklame machen für die Liebe, den Frieden, die Hoffnung. Wenn das geschieht, haben wir etwas von Weihnachten begriffen.

P. Josef Stelzer