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08. Januar 2022

Der Himmel öffnet sich

Impuls von P. Ernst Bamminger zum Fest der Taufe des Herrn am 9. Jänner.

Du bist mein geliebter Sohn, meine geliebte Tochter!

Viele von uns können sich nicht mehr an ihre Taufe erinnern; die älteren Mitchristen haben wahrscheinlich nicht einmal ein Foto von ihrer Taufe. So kann uns das Fest der Taufe Jesu einen guten Impuls geben, der eigenen Taufe ein wenig auf die Spur zu kommen. Das beginnt schon mit dem Tauftag – kennen wir ihn? Den Geburtstag, den wissen wir alle, aber den Tauftag? Und was ist eigentlich damals bei meiner Taufe mit mir passiert – nämlich von der Perspektive Gottes her?

Im Evangelium heißt es heute: „Während er betete, öffnete sich der Himmel und der Heilige Geist kam sichtbar in Gestalt einer Taube auf ihn herab und eine Stimme sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden!“ (Lk 3, 21-22)

Dieser Zuspruch galt auch uns bei unserer Taufe und dieser Zuspruch gilt für immer. Jeder Mensch ist ein Gottes geliebter Sohn, eine Gottes geliebte Tochter. Das ist es also, was nach unserem christlichen Verständnis bei jeder Taufe geschieht: Der Himmel geht gleichsam auf und Gott tritt mit jedem Täufling in eine freundschaftliche Beziehung, in eine Liebesbeziehung. Gott tut den ersten Schritt und spricht zum kleinen oder schon größeren Menschen: „Ich liebe dich! Du bist meine ganze Herzensfreude und mit dir beginne ich ein ganz neues Leben. Du bist mein geliebter Sohn, meine geliebte Tochter. Für dich steht der Himmel immer offen!“

Ist das nicht eine großartige Zusage! Der Himmel steht immer für uns offen, wir haben immer freien Zugang zu Gott! Sind wir uns dieser Zusage schon einmal bewusst geworden? Ist unser christliches Leben von dieser Zusage Gottes erfüllt und getragen? Taufe ist – wie letztlich jedes Sakrament – ein Geschenk Gottes. Ich bin von Gott geliebt!

Von dieser Liebe Gottes dürfen wir uns immer getragen und begleitet wissen im kommenden Jahr und in unserem ganzen Leben. Diese Liebe dürfen und sollen wir durch unser ganzes Leben bezeugen.