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Adventkranz
30. November 2019

Advent: Damit nicht wieder plötzlich Weihnachten wird

Ein Impuls von Frater Anselm zum ersten Adventssonntag.

Jetzt ist es also wieder so weit: der Advent beginnt und Weihnachten steht vor der Tür. Wir werden zwar schon seit Anfang November auf das Fest eingestimmt. Aber mir zumindest geht es immer wieder so: Nach dem Trubel der Adventmärkte, den Weihnachtsfeiern und den diversen Einkäufen im Dezember kommt der 24. Dezember oft unvermittelt daher. Auf einmal ist er da, auf einmal soll alles perfekt, friedlich und harmonisch sein! Kennen Sie das auch?
Der Advent, den wir nun vor uns haben, ist da ein Zeit-Geschenk, uns Tag für Tag langsam Weihnachten und seiner Botschaft vom Gott in der Krippe anzunähern. Vielleicht hilft Ihnen dabei eine bewusste Gestaltung dieser Wochen, zum Beispiel ein kleines Ritual in der Familie wie das Anzünden der Kerze(n) am Adventkranz. Bei uns zu Hause haben wir das fast jeden Abend gemacht und ich habe das als etwas ganz Besonderes in Erinnerung. Eine Gelegenheit, still und achtsam zu werden, dass Weihnachten nicht einfach plötzlich da ist.
Mit dem Advent beginnt das neue Kirchenjahr. So ein Anfang ist eine Zeit, nach vorne zu schauen und mit Hoffnung in die Zukunft zu gehen. Dass damit nicht nur das nahende Weihnachtsfest gemeint ist, wird besonders in den Texten des ersten Adventsonntages deutlich. Da geht’s nämlich ums Ganze, um die Vollendung der Welt durch Gottes Heil und dem Wiederkommen Christi. Die Theologen nennen das Eschatologie, d.h. die Lehre von den letzten Dingen. Wir hören von der Vision der friedvollen Einheit der Völker in der Wallfahrt auf den Zion sowie von Erwartung und Wachsamkeit, da Gott auch ganz unerwartet in unser Leben treten und beschenken kann.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen gesegneten Advent!

Frater Anselm Demattio studiert derzeit Liturgie in Sant‘ Anselmo in Rom.

Fr. Anselm