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Pfarrer Christian Mayr zeigt die Brasilien Ausstellung
11. Juli 2020

50 Jahre Mission in Brasilien

Sonderausstellung im Gedenken an die Aufbauarbeit der Patres von Kremsmünster und der Schwestern von Steinerkirchen in Barreiras.

Zum 10. Todestag von Bischof Richard und zum Dank für 50 Jahre Mission in Barreiras fand am Abend des 17. August ein Fest- und Gedenkgottesdienst statt. HIER ein Bericht darüber.

Festschrift zur Ausstellung: pdfPDF zum Download

Über die Geschichte der Mission

Pfarrer Christian Mayr, einer der Initiatoren der Ausstellung, lebte und wirkte von 1995 bis 2018 in Barreiras. Zur Geschichte der Mission schreibt er:

Vor 50 Jahren stiegen drei Benediktiner von Kremsmünster aus dem Schiff, das sie nach Brasilien brachte und fuhren dann 1000 km weiter landeinwärts bis zur Stadt Barreiras in der Diözese Barra im Bundesstaat Bahia. Nach einigen Monaten kamen auch Schwestern aus Steinerkirchen zur Unterstützung dieser neuen Mission. Das Stift stand gerade in der Vorbereitung seines 1200-Jahr-Jubiläums und wollte nicht noch eine Jubiläumskirche bauen (wie etwa 100 Jahre vorher die Pfarrkirche in Bad Hall). Man wollte vielmehr als „lebendige Steine“ (1 Petr 2,5) beim Aufbau einer jungen Kirche helfen.

Die Pfarre Barreiras hatte damals ca. 33.000 km² (entspricht ungefähr der Fläche von OÖ und NÖ zusammen), aber nur etwa 15.000 Einwohner (heute das Zehnfache). Die drei Patres leisteten eine schwierige und gute Arbeit, schieden allerdings nach drei Jahren aus ihrem priesterlichen Dienst. Das Stift Kremsmünster gab nicht auf und entsandte Richard Weberberger in die Mission, der dann 1979 der erste Bischof der neugegründeten Diözese Barreiras wurde. Es folgten weitere Patres und Schwestern (auch aus anderen Ländern), und so wuchs Barreiras im Glauben sowie in kirchlichen und sozialen Strukturen.

Informationen zur Ausstellung

50 Jahre Mission in Brasilien – 1970-2020
Stift Kremsmünster und Kloster Steinerkirchen
Ausstellungsdauer: 1. Juni bis 30. September 2020
Öffnungszeiten: 8:00 bis 16:30 Uhr
Eintritt: kostenlos

Im Gang vor dem Kaisersaal sind die Schautafeln folgenden Themen gewidmet: Geschichte und Religion Brasiliens, Anfänge der Mission, Klerus, Schwestern, Entwicklungshelfer, Barreiras einst und heute, Naturschönheiten, Landwirtschaft, Sozialprojekte, Liturgie und Katechese, Bauen von Kirchen u.a. Im Vorraum der Michaelskapelle ist eine eigene Schau Bischof Richard Weberberger gewidmet, der vor 10 Jahren verstarb und im Klosterfriedhof begraben liegt.

 

Bei der Ausstellungseröffnung, die im internen Kreis der Patres stattfand, sagte Abt Ambros: „Die Kirche ist nur Kirche Jesu Christi, wenn sie missionarisch ist – hier bei uns und wenn sie hinausgeht in andere Länder, wie Mitbrüder aus unserer Gemeinschaft damals 1970. Durch diesen Einsatz haben aber auch wir vieles gelernt. Mission ist keine Einbahn! Diese Ausstellung ist eine Würdigung des Einsatzes unseres Klosters und der Benediktinerinnen von Steinerkirchen in diesen 50 Jahren, eine Erinnerung zurück, und so lebt dieser missionarische Gedanke in unseren Herzen weiter. Barreiras ist – auch wenn jetzt keine Mitbrüder unserer Gemeinschaft dort sind – die Partnerdiözese; es gibt Bindung und Verbindung. So werden wir auch weiterhin Projekte unterstützen, wie z.B. jetzt die Renovierung des Bildungshauses Sao Bento.“

An beeindruckende Tage mit Bischof Richard Weberberger bei seinem Besuch in der Diözese Barreiras 2008 erinnert sich Abt Ambros: „Bischof Richard zeigte mir von einer Anhöhe die Stadt Barreiras und sagte: ‚Ich errichte jetzt die sechste Pfarre‘. Er hat immer geschaut, wie sich diese Stadt entwickelt und hat dafür gesorgt, dass die Kirche pastoral und sozial gleich präsent ist.“

Mit dem Entschluss 1970 in die Mission zu gehen, wollte man eine Tradition fortsetzen: Als Dank für das 900-jährige Bestehen des Klosters wurde 1677 die Marienkapelle errichtet, dann 1777 die Kirche Heiligenkreuz und 1877 die Kirche in Bad Hall. Im Hinblick auf das 1200-Jahr-Jubiläum wollte man auch „Kirche bauen“ – aber eine Kirche aus lebendigen Steinen. So ist das Projekt entstanden, eine Missionspfarre zu übernehmen. Letztlich ist die Entscheidung für die Diözese Barra im Nordosten Brasiliens gefallen. Die Seiten des Kapitel-Protokolls über die Abstimmung für diesen Missionseinsatz liegen in einer Vitrine zur Einsicht auf. Der damalige Abt Albert Bruckmayr appellierte darin an seine Mitbrüder: „Machen wir dieses Unternehmen zu einem Unternehmen unseres ganzen Hauses, als unser gemeinsames Anliegen!“

Für die Gestaltung der Ausstellung im Gedenken an die Aufbauarbeit der Mission gilt besonderer Dank Christian Mayr, der 1995-2018 in Barreiras lebte, und P. Arno Jungreithmair, der 1983-1990 auf Missionseinsatz in Brasilien war. Die grafische Gestaltung hat Frater Claudio Lavallen umgesetzt.