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12. Juli 2023

Priesterweihe von P. Anselm

P. Anselm Demattio wurde am 11. Juli 2023 von Bischof Manfred Scheuer zum Priester geweiht. Wir sind erfüllt von großer Freude und Dankbarkeit.

Viele Gläubige kamen am Dienstag, den 11. Juli 2023, um 10 Uhr in die Kaplaneikirche Kirchberg, um den Festgottesdienst mit Bischof Manfred Scheuer und Abt Ambros Ebhart zur Priesterweihe von P. Anselm Demattio mitzufeiern. Beim Festgottesdienst konzelebrierten die Mitbrüder, darunter auch P. Bernhard Eckerstorfer, Rektor des Päpstlichen Athenäums Sant’Anselmo Rom. Zu diesem freudigen Anlass kamen auch der Dompropst von Wiener Neustadt und Altrektor der Anima in Rom Franz-Xaver Brandmayr, der Rektor des Collegium Germanicum et Hungaricum in Rom P. Gernot Wisser SJ und der Doktorvater Prof. Dr. P. Dominik Jurczak OP (Päpstliches Athenäum Sant'Anselmo Rom).

Aufgrund der Renovierung der Stiftskirche fand die Priesterweihe in der Kaplaneikirche Kirchberg statt. Der Festgottesdienst wurde vom Chor der Stiftskirche unter der Leitung von P. Altman Pötsch und Ingrid Achleiter an der Orgel musikalisch gestaltet. Als Ordinarium wurde die Choralmesse „Missa de Angelis“ aus dem Gotteslob gesungen. Zahlreiche Freunde, die Familie aus Deutschland und England sowie Gäste aus Nah und Fern und Gläubige aus den Pfarren feierten mit. Für diejenigen, die nicht kommen konnten, wurde der Festgottesdienst via livestream übertragen.

Am Beginn des Festgottesdienstes ging Abt Ambros kurz auf den Lebensweg, der P. Anselm nach Kremsmünster führte, ein: „Als P. Anselm in Wien studierte, machte ihn ein Studienkollege auf Entscheidungsexerzitien für junge Erwachsene mit P. Bernhard in Kremsmünster aufmerksam. Bei seinem ersten Besuch 2013 fühlte er sich gleich wohl und pflegte bis zu seinem Eintritt 2017 die Verbindung mit dem Stift Kremsmünster und kam gerne zu den Treffen der jungen Leute bei Treffpunkt Benedikt. Wir sind dankbar, dass P. Anselm bei uns von Beginn an ‚zu Hause‘ war, wachsen und reifen konnte, die Gemeinschaft bereichert und seinen Weg gefunden hat.“

Priester sein in Raum und Zeit

Bischof Scheuer schlug in seiner Predigt eine Brücke zur Physik – neben Theologie P. Anselm Demattios zweites Studienfach – und bezeichnete „Naturwissenschaft als Gottesdienst“: „P. Anselm ist gelernter Physiker, Naturwissenschafter. In den Suchbewegungen seines Lebens ist er Benediktiner geworden. Heute wird er zum Priester geweiht in der Prägung der benediktinischen Tradition. Und hier in Kremsmünster hat es immer ein weises Verhältnis von Naturwissenschaft und Glaube, von Glaube und Vernunft gegeben. P. Anselm lässt sein bisheriges Leben, sein ,altes Leben‘ nicht einfach hinter sich, aber dieses wird transformiert und in eine andere Dynamik hineingenommen.“

In der Regel des hl. Benedikt verberge sich eine große Aufmerksamkeit für die Gegenwart, für die Gegenwart Gottes im Alltag und in der Arbeit, für die Gegenwart im Anderen, im Gast, im Fremden, im Pilger. „Ich glaube, dass sich die geschichtliche und kulturelle Identität unseres Landes verflüchtigen würde ohne Benediktiner“, betonte Scheuer.

Weiheliturgie

Bild3 Handauflegung Bischof IMG 0158

Mit der Herabrufung des Hl. Geistes begann die Weihliturgie. P. Anselm legte das Weiheversprechen ab und Bischof Manfred Scheuer betete mit der Gemeinde unter Anrufung der Heiligen um Gottes Gnade und Segen. Währenddessen liegt der Weihekandidat zum Zeichen der Hingabe vor dem Altar (Prostratio). Auf die eigentliche Weihe durch Handauflegung und Weihegebet folgten die "ausdeutenden Zeichen": das Anlegen der priesterlichen Gewänder, die Salbung der Hände, die Überreichung von Brot und Wein als eucharistische Gaben sowie ein abschließender Friedensgruß.

Nach der Eucharistiefeier wurden die Gäste zur Feier im Feigenhaus eingeladen und um 16 Uhr spendete P. Anselm bei der Vesper in Kirchberg den Primizsegen. Am 12. Juli 2023 feierte er bei der Konventmesse um 6:30 Uhr die Klosterprimiz.

Der 11. Juli ist das Hochfest des Ordensgründers und Heiligen Vaters Benedikt, Vater des abendländischen Mönchtums und Schutzpatron Europas. In Kremsmünster ist dies der traditionelle Tag der Priesterweihen. Es feierten daher bei der Priesterweihe von P. Anselm einige Mitbrüder das (halb)runde Priesterjubiläum:

65 Jahre – P. Michael Gruber und P. Honorius Aigner
55 Jahre – P. Ernst Bamminger (Weihetag 24. August)
45 Jahre – P. Alois Mühlbachler
40 Jahre – P. Wolfgang Pichler und P. Ulrich Mandorfer
25 Jahre – P. David Bergmair

Erfüllt von großer Freude danken wir allen, die mitgefeiert und mitgebetet haben und wünschen P. Anselm für seine Berufung und Sendung als Priester Gottes reichen Segen, ganz im Sinne seines gewählten Psalmverses: „Führe mich in deiner Treue und lehre mich, denn du bist der Gott meines Heils; auf dich hoffe ich den ganzen Tag“ (Ps 25,5). Möge das geistliche Wort, das er gewählt hat, uns allen Trost und Segen auf dem Lebensweg sein.

Abt Ambros und die Klostergemeinschaft

pdfPredigt von Bischof Manfred Scheuer

Die Priesterweihe wurde auch via livestream übertragen: https://www.youtube.com/watch?v=pm7K_ZWzSiA (funktioniert gut ab Minute 27)

 

Biographie von P. Anselm Demattio
Pater Anselm Demattio (35) stammt aus München und ist 2017 in die Klostergemeinschaft von Kremsmünster eingetreten. Vor seinem Eintritt studierte er in München Physik und Theologie und in Leuven Theologie. Den Abschluss des Physik- und Theologiestudiums machte er an der Universität Wien. Am 3. Dezember 2017 wurde er eingekleidet und ins Noviziat aufgenommen, ein Jahr später am 2. Dezember 2018 legte er die zeitliche Profess ab. Im Herbst 2019 begann er das Lizenziatsstudium in Liturgie in Sant’Anselmo, der Hochschule der Benediktiner in Rom. Mit einer Arbeit zum Thema „Katholische Liturgie im Kontext der Reformation“ über den Codex 107 der Stiftsbibliothek aus dem Jahr 1580 konnte er im Februar 2022 dieses Studium abschließen. Am 18. August 2022 legte er in Kremsmünster die Ewige Profess ab und am 17. Dezember 2022 wurde er in Rom in Sant’Anselmo zum Diakon geweiht. Derzeit setzt er seine Studien für das Doktorat in Sant’Anselmo mit einem Projekt zur Liturgie in Kremsmünster um 1600 fort und beschäftigt sich dabei insbesondere mit dem CC 103. Seit 2020 ist er Redaktionsmitglied der Benediktinischen Zeitschrift „Erbe und Auftrag“.