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12. Juli 2022

Priesterjubiläen 2022

Am Hochfest des hl. Benedikt feierten wir einen festlichen Gottesdienst mit unseren Priesterjubilaren. Wir gratulieren und sind dankbar.
 
Am 11. Juli ist das Hochfest unseres Heiligen Vaters Benedikt, Vater des abendländischen Mönchtums und Schutzpatron Europas. An diesem Tag haben viele unserer Mitbrüder die Heilige Priesterweihe empfangen. Vor 25 Jahren waren dies P. Altman, P. Daniel und P. Johannes, vor 10 Jahren P. Franz und P. Klaus. Wir sind dankbar für ihre Bereitschaft und ihren Dienst.
 
Priester-Sein steht im Dienst des Zeugnisses für Jesus Christus. Zeuge sein hat viel mit Zeigen zu tun. Bischof Manfred Scheuer sagte: „Die Existenz des Vorläufers Johannes des Täufers ist die des Zeigefingers, nicht im Sinn des Anprangerns, der Bedrohung, des Bloßstellens oder der Fixierung, sondern im Sinne von Weggeleit, Hinführung, Anwaltschaft und Lebenshilfe.“ Für Johannes den Täufer ist Jesus die Mitte, die Identität und so verweist er seine Jünger auf Jesus. So gibt er auch all die Menschen, die zu ihm kommen, an Jesus ab. Denn ER, Christus ist der Messias, der Herr, der Meister.

Dieser Dienst des Täufers ist auch unser aller Dienst als Priester: Auf Jesus hinzuweisen und Menschen zu Jesus zu führen – auf vielfältigste Weise. Mir gefällt, was Franz von Assisi zu seinen Mitbrüdern gesagt hat: „Geht zu den Menschen, verkündet ihnen das Evangelium – und wenn notwendig mit Worten.“ Unser Vorbild, unser Beispiel ist zuallererst gefragt.

Gefragt sind zu aller Zeit Menschen, die in unserer säkularen und scheinbar sich selbst genügenden Welt die Frage nach Gott wach halten. Die immer wieder die verschüttete, unter allerhand Frust und Kram und Alltagssorgen zugeschüttete Sehnsucht nach einem letzten tragenden Sinn und Ziel wecken.

Gefragt sind Menschen, die Zeugnis geben von der Hoffnung, die sie trägt, vom Vertrauen, das sie prägt, von der Sehnsucht, die sie bewegt, von Gott, der zu uns steht und mit uns geht.

Gefragt sind Menschen, die selber nicht im Vordergründigen, im Oberflächlichen und Vielerlei aufgehen oder hängen bleiben.  Menschen, die über das Alltägliche hinaus fragen und hoffen und leidenschaftlich Gott suchen.

Gefragt sind Menschen, die nach der Seele des Menschen fragen. Die Welt braucht im wahrsten Sinn des Wortes „Seelsorger“. Menschen, die darauf achten, dass die Seelen nicht verdursten, Menschen, die mithelfen, dass wir im Gewühl des Alltags die Seelen nicht verlieren.

Wir brauchen „Geistliche“, wie Priester genannt wurden und werden. Wir brauchen geistliche Menschen, die in unserer so rational und funktional eingestellten Zeit den Sinn für das Unsagbare, das Mysterium, für das Nicht-Machbare, für das Unfassbare wach halten und offen halten.

Wir brauchen Menschen, die lebendige Hinweise sind für die Transzendenz, die Ewigkeit, für Gott, der allein, die unauslotbaren Tiefen des Menschseins auszufüllen vermag.

Wir brauchen Menschen, die von der menschgewordenen Liebe Gottes in Jesus Christus künden, von der Erlösung durch ihn, der von sich selber sagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“.

Predigt von Abt Ambros beim Festgottesdienst mit den Priesterjubilaren

Priesterjubilare 2022
55 Jahre - P. Burkhard (29. Juni 1967)
45 Jahre - Abt Ambros, P. Amand, P. Gotthard, P. Josef (11. Juli 1977)
35 Jahre - P. Tassilo (11. Juli 1987)
25 Jahre - P. Altman, P. Daniel, P. Johannes (11. Juli 1997)
10 Jahre - P. Franz (8. Juli 2012) und P. Klaus (23. September 2012)