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10. April 2022

Palmsonntag

Der Palmsonntag öffnet das Tor zur Karwoche, in der wir das Leiden und Sterben Jesu begehen und Ostern, dem Fest der Auferstehung zustreben.

"Gesegnet sei der König, der kommt im Namen des Herrn. Im Himmel Friede und Ehre in der Höhe!" (Lk 19,38)

LINK zum Evangelium Lk 19,28-40

Alle vier Evangelien berichten von dem Einzug Jesu in Jerusalem, der von den Jubel- und Hosanna-Rufen vieler Menschen begleitet wird. Jesus sitzt auf einem Eselsfohlen, auf dem zuvor noch nie ein Mensch gesessen hat. Man möchte meinen, dass das Jungtier sich ungestüm gegen den Reiter wehrt, doch friedlich trägt es den, der Frieden bringt. Auch die Besitzer des Fohlens sträuben sich nicht gegen die Entwendung des Tieres. Sie sind wohl vertraut mit Jesus und seiner Gemeinschaft. „Der Herr braucht es“, das genügt. Jesus reitet nicht auf einem Pferd, dem Tier der Herrscher und Soldaten, dem Tier mit dem man Länder erobert und Kriege führt. Und doch zieht Jesus bewusst triumphal als König und Messias in seine Stadt. Vor aller Augen zeigt er, dass in ihm eine alttestamentliche Prophezeiung in Erfüllung geht, wenn Sacharja 9,9 ruft: „Juble laut, Tochter Zion! Jauchze, Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir. Gerecht ist er und Rettung wurde ihm zuteil, demütig ist er und reitet auf einem Esel, ja, auf einem Esel, dem Jungen einer Eselin.“ Die Zeit der Schweigegebote ist nun vorbei. Die Jünger dürfen nun Jesus als Messias preisen – und sie tun es in der Weise der Engel, die am Anfang, bei der Geburt, Jesus als Christus verkündeten. Die Pharisäer sind empört; die Jünger mögen schweigen. Doch wenn sie nicht verkünden, werden die Steine schreien. Jesus weiß: Er wird die Erwartungen, als politischer Messias zur Revolte gegen die Römer aufzurufen, enttäuschen. Dies führt wenige Tage später zum Ruf: „Kreuzige ihn!“

Mögen wir uns wie der Esel und deren Besitzer von Jesus in Dienst nehmen lassen, denn er schenkt Frieden, wie es bei Sacharja 9,10 weiter heißt „(…) Er wird den Nationen Frieden verkünden; und seine Herrschaft reicht von Meer zu Meer und vom Strom bis an die Enden der Erde.“

Impuls von P. Daniel Sihorsch
Foto: Wolfgang Diesenreiter