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16. April 2025

Lamm, Hahn und Bienen

Impuls für Gründonnerstag, Karfreitag, Karsamstag und die Osternacht. Wir wünschen allen eine frohe und in jeder Hinsicht erholsame Feier der drei österlichen Tage und der gesamten Osteroktav!

Lamm, Hahn und Bienen

Wenn man Menschen fragt, welches Tier sie mit dem Osterfest verbinden, dann kommt oft ganz spontan die Antwort: den Hasen! Der Osterhase ist für viele sicherlich ein wichtiger Bestandteil des Osterfestes. Und er hat auch schon eine lange Tradition. In den biblischen Texten selbst ist jedoch vom Osterhasen nicht die Rede!

Dafür begegnen uns im Lauf der Karwoche ganz unterschiedliche Tiere: Das beginnt mit dem Esel am Palmsonntag, es setzt sich mit dem Lamm am Gründonnerstag fort, dann folgt der Hahn am Karfreitag und schließlich die Bienen in der Osternacht. …

Gründonnerstag: Das Tier des Gründonnerstags ist das Lamm. Es begegnet in der ersten Lesung aus dem Buch Exodus, wo die Regeln für die Pessach-Feier in der Liturgie gelesen werden. Schon früh haben die ersten Christen das Bild des Pessach-Lammes auf Jesus Christus übertragen. Er wird zum wahren Osterlamm, das geopfert wird, damit die Menschen in ihm das Leben finden.

Karfreitag: Der Hahn. Er kräht, nachdem Petrus seinen Herrn und Meister dreimal verleugnet hat. Viele Emotionen sind mit dem Schrei des Hahns verbunden: Verrat, Selbsterkenntnis, Reue und Vergebung. Der Karfreitag zeigt: Der Gekreuzigte zieht in seiner unendlichen Liebe alle Menschen an sich. Ganz besonders jene, die in ihrem eigenen Leben und an sich selbst gescheitert sind.

Osternacht: Im großen Lob auf die Osterkerze, dem Exsultet, werden besonders die Bienen erwähnt. Erst ihrem Fleiß ist es zu verdanken, dass es überhaupt eine Osterkerze gibt. Dabei sind die Bienen durch und durch österliche Tiere: Sie schwärmen in diesen frühlingshaften Tagen wieder aus, sie leben in einer Gemeinschaft, sie sind fleißig und können aus den Blütenpollen den Honig produzieren. Das Bild der Verwandlung vom Tod zum Leben wird mit den Bienen besonders präsent.

Hinabgelassen
in das Grab
aufgegeben
für immer
weil niemand
glauben kann
dass es nach
dem Grab
noch etwas
geben kann

Hinaufgegangen
in den Himmel
lebendig
auf ewig
weil jeder
hoffen darf
dass es nach
dem Grab
noch etwas
geben kann

Fabian Brand
in: WortGottesFeiern 2025/2, Schwabenverlag