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Brotlaib und Weinkrug
10. Oktober 2024

Gott ist es, der wachsen lässt

Ein Impuls zum Erntedank von P. Josef Stelzer.

Dank zu sagen für die Ernte gehört zum Kulturgut und ist seit Menschengedenken verbreitet im landwirtschaftlichen Alltag. Im christlich-jüdischen Kontext ist Gott der Schöpfer und Erhalter allen Lebens. Unser Dank für das Leben, für eine gute Ernte und für die Fülle, die wir haben, gehört Gott und verpflichtet uns zu teilen. Wir unterbrechen den Alltag und sagen Danke, weil wir wissen, dass wir alles einem Größeren, unserem Gott zu danken haben: Danke Gott. Gott sei Dank.

Gott schenkt uns Fülle. Und für die Fülle und das Heil, das uns unverdient geschenkt ist, sollen wir danken wie der Samariter im Evangelium, der unerwartet Jesus begegnete und geheilt wurde (LK 17,11-19). Auch unsere Antwort soll sein: auf Gott vertrauen und ihm danken für all das, was wir an Gutem haben.

Ich denke an eine Erntedankfeier, wo dies bei der Gabenbereitung sichtbar gemacht wurde: Gegenstände (Brot, Terminkalender, Herz, Ball) wurden von Personen nach vorn gebracht und vor den Altar gelegt.

Wir bringen ein Brot als Zeichen, dass auf unseren Feldern reichlich wächst. Wir denken an die Menschen, die zu wenig zu essen haben und hungern.

Wir bringen einen Terminkalender als Zeichen für die ganzen abgeschlossenen Projekte unserer Arbeit. Wir denken an die Menschen, die keine bezahlte Arbeit haben oder so wenig verdienen, dass sie ihren Lebensunterhalt nicht bestreiten können.

Wir bringen ein Herz als Zeichen für die Begegnungen mit Menschen, die uns erfreuen und die du uns schenkst. Wir denken an die Menschen, die einsam sind.

Wir bringen einen Ball als Zeichen für die Freude in unserem Leben. Wir denken an die Menschen, die keine Zeit für Freizeit haben und die traurig sind.

Segen
Mögen die Armen reich werden an Hoffnung
und die Reichen arm werden an Selbstgenügsamkeit.
Mögen die Hungernden satt werden an Brot
und die Satten hungrig werden nach Sinn.
Mögen die Trauernden froh werden an Lebensfreude
und die Fröhlichen bescheiden werden durch Mitgefühl.
Mögen die Unangesehenen angesehen werden
und die Angesehenen demütig.