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beleuchteter Torbogen mit Durchfahrt, rechts und links beleuchtete Christbäume
12. Dezember 2025

"Advent feiern heißt warten können"

Impuls zum dritten Sonntag im Advent von P. Josef Stelzer.

Advent feiern heißt warten können. (Dietrich Bonhoeffer)

Wieder einmal stehe ich ungeduldig in der Warteschlange an der Kasse des Supermarktes und stelle mir die Frage: Warum kann ich dieses Warten eigentlich nur mit Ungeduld ertragen? Kann ich es nicht als meditative Übung zur Vorbereitung auf das Weihnachtsfest nutzen? Kann ich so dieser Übung etwas Gutes abgewinnen?

Ja, es ist schon ein Gegensatzpaar: Dieses Gedränge, diese Hektik in den Märkten und Straßen im Gegensatz zu dem Versuch, die Adventszeit möglichst ohne Hektik zu gestalten.

Und ja, Emotionen und positive Gefühle kann ich – anders als in der stimmungsvoll dekorierten Wohnung – im Geschäft auch nicht gut entwickeln. Denn hier kann ich es kaum erwarten, endlich an die Reihe zu kommen, abkassiert zu werden.

Allerdings, wenn ich ehrlich bin: Gelingt es mir wirklich, den Advent als Zeit der Ruhe und Stille, als Zeit der Vorbereitung auf das Weihnachtsfest, zu gestalten? Oder hetzte ich von Termin zu Termin, um all das zu erledigen, was scheinbar notwendig ist.

Adventimpuls Pause

Warten, es gehört zum Leben dazu. Schaue ich auf mein bisheriges Leben, so stelle ich fest, dass es immer wieder Zeiträume des Wartens gab, die ich leidenschaftlich erlebte.

Manche denken vielleicht voller Emotionen an die Wartezeit über Monate bis zur Geburt eines Kindes. Andere erinnern sich an das Warten auf den verdienten Ruhestand, in der freudigen Erwartung, dann endlich tun zu können, wofür bislang zu wenig Zeit war.

Ich frage mich: Können wir Emotionen, welche wir bei wichtigen Dingen in unserem Leben verspüren, auch verspüren in unserem Warten auf Jesus Christus?

Kann ich diesem Warten auf den, der kommen soll, mehr Wert geben?

P. Josef Stelzer, verfasst für die Bezirksrundschau Kirchdorf