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Frater Konrad mit Abt Ambros
15. September 2021

Freude über Zeitliche Profess

Nach einem Jahr im Noviziat hat Frater Konrad Holzinger seine Zeitliche Profess abgelegt: Gehorsam, klösterlicher Lebenswandel und Beständigkeit. Gott vollende das Gute, das er in ihm begonnen hat!

Bei einem feierlichen Konventamt am Dienstag, 14. September, dem Fest der Kreuzerhöhung, hat Frater Konrad vor Gott und den Mitbrüdern Gehorsam (oboedientia), Beständigkeit (stabilitas) und den klösterlichen Lebenswandel (conversatio morum) versprochen.

Am Beginn stand die Frage des Abtes: „Lieber Frater Konrad, was erbittest Du?“ Frater Konrad’s Antwort: „Gottes Barmherzigkeit und die Aufnahme in die brüderliche Gemeinschaft!“

P. Klaus hielt die Profess-Predigt und eröffnete diese mit persönlichen Worten: „Sehr zielstrebig und mit großer Konsequenz bist die letzten Jahre deinen Weg hier bei uns in Kremsmünster gegangen. … Von Anfang an hast du unsere Gemeinschaft mit deiner herzlichen, interessierten und hilfsbereiten Art bereichert.“

Bezugnehmend zum Fest der Kreuzerhöhung: Das Kreuzzeichen ist „eine Erinnerung an die heilbringende Botschaft, dass durch das Kreuz uns allen Leben geschenkt wird. … Und nichts anderes steht auch hinter deinen Gelübden.“

P. Klaus ging dann auf die Bedeutung dieser drei benediktinischen Gelübde ein, stellte sie ins „Hier und Heute“ und erinnerte an den Zuspruch des hl. Benedikt, dass wir, wenn wir unseren Versprechen treu bleiben, „in unsagbarer Freude, in Liebe und mit geweitetem Herzen auf dem Weg der Gebote Gottes entlanglaufen“.

Abschließend ermutigte P. Klaus den Professkandidaten: „Lieber Frater Konrad, wenn dein Leben mal nicht so rund läuft, dann schau bewusst auf deinen Namenspatron. Höre auf die Stimme dieses schweigsamen und darum so eindringlich rufenden Pförtners von Altötting und folge ihr. … Sein Vermächtnis an uns, an dich lieber Frater Konrad, ist sein Leben. Und was er uns da für die Gestaltung unseres eigenen Lebens mit auf den Weg gibt, ist meiner Meinung nach heute aktueller als damals: Unserer Redseligkeit / den Tratschereien setzt Konrad das Schweigen entgegen; unserem Immer-mehr-haben-Wollen die Armut und den freiwilligen Verzicht; dem heute sehr verbreiteten Anspruchsdenken die Anspruchslosigkeit; dem einseitigen Beharren auf Rechte die treue Pflichterfüllung; der als Freiheit angesehenen Haltlosigkeit den Gehorsam; der Bequemlichkeit die Hingabe.

Und all das ist zusammengefasst in der Liebe zum Nächsten, besonders zu den Armen. Wahrlich eine Fülle an Weisheiten, die uns Bruder Konrad da mit seinem Leben an der Klosterpforte anbietet“.

Im Professritus wird zunächst die Urkunde durch den Kandidaten selbst verlesen. Darin verspricht er, sich auf drei Jahre an Gemeinschaft und Kloster zu binden. Anschließend wird diese auf dem Altar unterschrieben. Im Professgesang „Suscipe me, Domine, secundum eloquium tuum, et vivam. Et ne confundas me ab exspectatione mea“„Nimm mich auf, o Herr, nach deinem Wort, und ich werde leben; lass mich in meiner Hoffnung niemals scheitern“ – gibt sich der Mönch mit weit geöffneten Armen ganz in die Hände Gottes. Danach erhält der Neuprofesse die Kukulle, das feierliche Gewand für den Gottesdienst: „Empfange diese Kukulle. Sie ist ein Zeichen der Treue zu Gott und der Gemeinschaft mit den Brüdern!“

Frater Konrad Holzinger (geb. 1994) stammt aus Tollet bei Grieskirchen und ist gelernter Großhandelskaufmann. Durch „Treffpunkt Benedikt“ war er schon jahrelang mit unserem Kloster verbunden und entschloss sich 2019 zu einem freiwilligen Ordensjahr.

Die Wünsche des Festpredigers am Schluss der Predigt mögen sich erfüllen: „So wünschen wir dir heute aus tiefsten Herzen Gottes reichen Segen und dass unsere Gemeinschaft dich auch auf deinem weiteren Weg tragen möge.“

Nach dem Festgottesdienst gab es im Refektorium einen Empfang für alle Gottesdienstbesucher. Jetzt hatten auch die Verwandten und Freunde Gelegenheit, ihre Glückwünsche auszusprechen und die mitgebrachten Geschenke zu überreichen.

Ein „sprechendes“ Geschenk wird Frater Konrad und uns an diese Profess erinnern: Er bekam von der Familie und den Verwandten einen „Klosterbaum“ zum Einpflanzen im Konventgarten.

Mögen sich die Sprichwörter erfüllen:
„Wer einen Baum pflanzt, wird den Himmel gewinnen.“ (Konfuzius)
„Ich verstehe nicht, wie man an einem Baum vorübergehen kann, ohne glücklich zu sein.“ (Fjodor Dostojewski)

 P. Josef Stelzer