Compassion-Projekt der 7. Klasse vom 24. Juni bis 3. Juli 2019

Helfen statt Hausaufgaben

Helfen statt Hausaufgaben hieß es in den letzten eineinhalb Schulwochen für uns Schüler und Schülerinnen aus der 7. Klasse des Stiftsgymnasiums Kremsmünster. Compassion, also Mitgefühl, nennt sich das Projekt, das es seit einigen Jahren an unserer Schule gibt. Es ist ein Projekt sozialen Lernens, das unsere sozialen Kompetenzen stärken soll. Ziel ist die Entwicklung von Haltungen wie Solidarität, Kooperation, Kommunikation und Engagement für Menschen, die aus verschiedenen Gründen auf die Hilfe anderer angewiesen sind.

Wir hatten die Möglichkeit, uns je nach unseren eigenen Interessen für eine soziale Einrichtung zu entscheiden, dazu gehören  Kindergärten, Volksschulen, Krankenhäuser, Flüchtlingsheime, Altenheime, oder auch das Rote Kreuz.

Ich entschied  mich - zusammen mit einer anderen Mitschülerin - für eine Behindertenwerkstatt, in der wir gemeinsam mit den beeinträchtigten Menschen die acht Tage verbringen und sie in ihrem Arbeitsalltag begleiten durften. In der Behindertenwerkstatt im DIG in Kirchdorf gibt es verschiedene Bereiche, in denen die Mitarbeiter, d.h. die beeinträchtigten Menschen, tätig sind, wie zum Beispiel die Weberei, Tischlerei, Töpferei und Flechterei, wo  sie zusammen mit den jeweiligen Betreuern verschiedene kunsthandwerkliche Produkte wie Vasen, Übertöpfe, Dekoartikel oder andere Dinge herstellen. Außerdem helfen einige in der Küche mit, das Mittagessen zu kochen und für alle Betreuer und Mitarbeiter bereitzustellen.

Bei unserem ersten Eintreffen wurden wir von allen herzlichst empfangen und sofort in die Gemeinschaft aufgenommen. Jeden Montagmorgen feiern alle zusammen eine Andacht; bei der gemeinsamen Jause werden Erlebnisse vom Wochenende ausgetauscht und man stimmt sich auf die kommende Woche ein. Ich arbeitete in der Töpferei und durfte  hier die Menschen bei ihrer Arbeit unterstützen. Zu Mittag genossen  wir das selbst gekochte Essen und danach gab es noch eine Pause, in der man sich entweder ausruhen konnte oder mit anderen die Zeit verbrachte. Die Lieblingsbeschäftigung von vielen  war es, mit uns  Kaffee zu trinken und UNO zu spielen. Danach ging es wieder zurück an die Arbeit.

Sowohl während der kreativen Arbeit als auch in den Pausen und beim Uno-Spielen lernte ich jeden Einzelnen von den Behinderten besser kennen und ich schätzte ihre Freundlichkeit, Offenheit und Herzlichkeit, die sie gegenüber den Mitmenschen zeigten. Ich denke, dass man aus der Arbeit mit beeinträchtigten Menschen jede Menge mitnehmen kann, man lernt  das, was man hat, zu schätzen und wird dankbarer und zufriedener. Außerdem sollte man sich jeden Tag vor Augen führen, dass alle Menschen gleich wichtig sind, dass jede Person  Stärken und Schwächen hat, dass auch beeinträchtigte Menschen Aufmerksamkeit verdient haben und man jeden so respektieren sollte, wie er ist. Genau das wird in der Behindertenwerkstätte DIG auch gelebt und ich bin dankbar für die Erfahrungen, die ich dort machen durfte.

Hannah Seifried, 7. Klasse

Wie bereits das aus dem Lateinischen stammende Wort compassio = "Mitempfindung, Mitleid" verrät, handelt es sich beim Compassion-Projekt des Stiftsgymnasiums Kremsmünster darum, sein Mitgefühl zu stärken, indem man Bedürftige unterstützt.

So hatten meine Mitschülerinnen und Mitschüler und auch ich die Chance, in verschiedensten Institutionen wie z.B. dem Seniorenheim, dem Krankenhaus, der Volkschule, dem Kindergarten oder auch der Behindertenwerkstatt und dem Roten Kreuz unsere Unterstützung anzubieten. Dabei wurden wir in den Arbeitsalltag einbezogen, als wären wir selbst bereits ein Teil des Teams.

Ich beispielsweise durfte in der VS3 in Wels mithelfen und ich bin mehr als nur dankbar dafür. Solche vielfältigen und einzigartigen Erfahrungen wie an dieser Schule mit den speziellen, aber dennoch herzlichen Kindern sind mehr wert, als man sich vorstellen kann. Egal ob beim Singen und Geburtstagsfeiern oder beim Rechnen und Erlernen des Alphabets, jeder einzelne Moment  hat mich  geprägt. Spätestens als dann am dritten Tag die ersten Kinder mit Briefen und Zeichnungen auf mich zukamen, die sie mir schenken wollten, weil sie mich und meine Hilfe so schätzten, wurde mir klar, wie schön es tatsächlich ist, Menschen zu helfen und gebraucht zu werden.

Auch wenn wir die Namen der Kinder, Senioren und der anderen Bedürftigen vielleicht erst am letzten Tag im Gedächtnis hatten, so hatten wir sie bereits am ersten Tag in unser Herz geschlossen.

Theresa Bruckmüller, 7. Klasse