Compassion-Projekt 2022

„Was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan,“ heißt es im Matthäusevangelium, Kap. 25, Vers 40 beim Jüngsten Gericht.

In der Bibel sind wir zur Nächstenliebe, zu sozialem Handeln aufgerufen, wir sollen anderen Gutes tun.  Genau das ist es auch, was das Compassion-Projekt ein Stück weit lehren soll, tätige Nächstenliebe für die Geringsten unserer Mitmenschen, für die, die auf die Hilfe anderer angewiesen sind.

So heißt auch Compassion übersetzt Mitgefühl, Mitleidenkönnen, sich in andere hineinversetzen können und es schließt das Handeln mit ein. Es ist ein Ganzjahresprojekt, das den Schülern die Möglichkeit geben soll, soziales Handeln kognitiv und praktisch auszuüben und einzuüben.

Der kognitive Teil passiert über das Jahr verteilt in verschiedenen Unterrichtsgegenständen. Der praktische und unserer Meinung nach der wichtigere Teil passiert in den letzten beiden Schulwochen bei einem Praktikum in einer sozialen Einrichtung.

Wir sind der Überzeugung, dass tätige Nächstenliebe, d.h. soziales Handeln, wichtig ist und dass wir, egal in welchem Tätigkeitsfeld wir arbeiten, immer wieder zu sozialem Handeln aufgefordert sind.

Wenn 17-jährige Schüler in einer zweiwöchigen Ausnahmesituation nun selbst in einem sozialen Beruf arbeiten, dann erweitert das ihren Horizont ungemein, es macht vielleicht nachdenklich, dankbar für körperliche Gesundheit, und es hilft, Pflegeberufe kennenzulernen und wertzuschätzen.

Im heurigen Schuljahr absolvierten 16 Schüler und Schülerinnen ihr Praktikum in einem Kindergarten und zwei in einer Krabbelstube. Darüber hinaus waren sieben beim ÖRK in Kirchdorf, Bad Hall und Neuhofen tätig. Ein Schüler arbeitete im Krankenhaus Steyr, vier Schüler und Schülerinnen in Einrichtungen oder Tageszentren für beeinträchtigte oder kranke Menschen, eine Schülerin arbeitete in einem Jugendzentrum, eine in einem Altenheim und ein Schüler in der Volksschule.

In einer gemeinsamen Feedback-Runde bestätigten alle, dass ihr Praktikum in vielerlei Hinsicht eine Bereicherung war. Sie konnten neue Fähigkeiten an sich selbst entdecken, manche Tätigkeiten einüben und neue Berufsfelder kennenlernen.

Wir sind allen Institutionen, die einen Praktikanten oder eine Praktikantin begleitet haben, sehr dankbar für die wohlwollende Aufnahme und die Integration in den Arbeitsprozess. Danke, dass unsere Schüler und Schülerinnen wertvolle Erfahrungen machen durften.

Elisabeth Riedl