Patienten, keine Häftlinge

Am 29. Mai fand im Rahmen des PuP-Unterrichts ein Vortrag zum Thema Forensische Psychiatrie statt. Die Schülerinnen und Schüler der beiden 7. Klassen hatten die Gelegenheit, an dieser informativen Veranstaltung teilzunehmen und ihr Wissen in diesem spannenden Fachgebiet zu erweitern.

Der Vortragende Stefan Rosenleitner arbeitete über einen Zeitraum von zehn Jahren am Kepler Universitätsklinikum in der Klinik für Psychiatrie mit Forensischem Schwerpunkt. Diese Abteilung ist zuständig für die Behandlung von psychisch kranken, schuldunfähigen Rechtsbrechern und psychisch kranken Strafgefangenen. Im Maßnahmenvollzug werden Häftlinge mit vor allem psychotischen Störungsbildern wie Schizophrenie, aber auch anderen psychischen Erkrankungen untergebracht.

Herr Rosenleitner brachte den Jugendlichen auf anschauliche Weise die Herausforderungen dieses Fachgebietes näher. Zunächst erläuterte er die Grundlagen der Forensischen Psychiatrie und deren Bedeutung im Justizsystem. Anhand von Fallbeispielen verdeutlichte er die praktischen Anwendungen und Herausforderungen in diesem Bereich. Als Experte ging er in seinen Ausführungen vor allem auf mögliche Entstehungsgründe für psychische Krankheiten wie genetische Faktoren oder Drogeneinfluss ein. Weiters schilderte er die Krankheitsbilder sowie die unterschiedlichen Möglichkeiten der Therapie. Besonders spannend fanden die jungen Leute die Abwägung zwischen den Rechten des Einzelnen und dem Schutz der Gesellschaft – immer wieder ein ethisches Dilemma.

Die Schülerinnen und Schüler zeigten großes Interesse und beteiligten sich zahlreich, indem sie ansprechende Fragen stellten, was zu einer lehrreichen Atmosphäre beitrug. Insgesamt war der Vortrag von Herrn Rosenleitner eine bereichernde Ergänzung zum regulären Unterricht und bot den Jugendlichen wertvolle Einblicke in die Forensische Psychiatrie.

Sonja Gruber