Auf den Spuren der Welserbahn

Auf den Tag genau vor 17 Jahren, nämlich am Dienstag, den 2, 7. 2002, erforschte ich mit 22 Schülerinnen und Schülern in 2 Tagen die Reste der 1893 durch die „Welser Lokalbahngesellschaft“ errichteten Eisenbahnlinie Wels - Kremsmünster Stift, die im Jahre 1895 als 24,9 km langes Bindeglied zur neuen Kremstalbahn bis Rohr fertiggestellt wurde. Der Eisenbahnverkehr auf der Strecke Sattledt - Rohr wurde am 28. April 1965 eingestellt. 2 Jahre später wurde die Strecke abgebaut.

Heuer waren es 13 Schüler aus den 1. und 3. Klassen, die sich am 2. Juli auf den Weg nach noch vorhandenen Spuren machten. Vom Stift aus erkundeten wir zuerst einen großen Teil der Strecke Richtung Rohr, wobei die Brückenauflager der Wolmersgrabenbrücke der imposanteste Rest auf diesem Teil sind. Nach unserer Umkehr im Schwarzholz führte unsere Route auf dem Wolfgangweg über den ehemaligen Steinbruch Steller in Wolfgangstein zurück nach Kirchberg. Vorbei an der Volksschule Kirchberg ging es unterhalb auf der alten Trasse bis zur ehemaligen Kreuzung beim Haus Fellinger. Leider konnten wir nur mehr erahnen, was der Chronist seinerzeit über die Bahn, die einige Meter unterhalb des Schulhauses vorbeiführte, schrieb: „Das Schulhaus erzitterte, wenn von Rohr kommend der Zug den Kirchberg erklomm, und sogar die Sonne verfinsterte sich unter der heftigen Rauchentwicklung. Die Kinder sahen von ihrer Arbeit auf und lauschten dem wohlvertrauten Geräusch.“ Danach ist der Weg durch den Einschnitt bis zum Stiftsbahnhof nicht mehr begehbar. Das letzte Stück führte uns vom Bahnhof Kremsmünster Stift hinaus zum noch bestens erhaltenen Viadukt in der Nähe der Haltestelle Kollendorf, wo wir uns durch Unterholz, Brennnesseln, Disteln den Weg frei kämpfen mussten. Zum Abschluss dieses am Ende wieder sehr heißen und erlebnisreichen Tages gab es ein kühlendes Eis im Cafe Galerie.

Helmut Ölsinger