Verkehrszählung in Kremsmünster!

Bürgermeister Gerhard Obernberger hat im vergangenen Frühling im Stiftsgymnasium angefragt, ob ProfessorInnen und SchülerInnen eine flächendeckende Verkehrszählung durchführen könnten. Dir. Leberbauer entschied sich dafür, dieses Ansinnen zu unterstützen, da die Erfahrungen aus einer ähnlichen Zählung in den späten 90er Jahren sehr positiv waren.

Das vom Land Oberösterreich unterstützte und von der Gemeinde Kremsmünster mitfinanzierte Projekt wird von der Firma Planoptimo aus Tirol geplant und geleitet. Am 2. Oktober war es nun soweit: vormittags wurden 52 SchülerInnen der Oberstufe informiert und eingeschult. Nach einer Probezählung ging es dann hinaus zu den 26 verschiedenen Messpunkten. Dort waren dann besonders die, die an stark befahrenen Straßen arbeiteten, doch sehr gefordert. Im Zuge einer sogenannten Kennzeichenverfolgungszählung mussten nun von jedem vorbeifahrenden Fahrzeug die letzten drei Ziffern bzw. Zahlen der Nummer, sowie die Fahrtrichtung und die Art des Fahrzeuges dokumentiert werden. Exakt alle 5 Minuten musste die Spalte gewechselt werden. Diese Tätigkeit musste am ersten Tag 4 Stunden und am Folgetag 3 Stunden ohne Pause durchgehalten werden. Eisig kalter Wind und dicke Wolken konnten die Moral nicht schwächen: Auch am zweiten Tag gab es keinen einzigen Ausfall, um Punkt 6:45 waren alle 52 gestellt. Die Qualität der Zählung ist einzigartig: „Wir haben bereits viel Erfahrung mit Verkehrszählungen und rein organisatorisch ist das in so einer Situation ausschließlich mit Schülern bewältigbar. Wir haben noch nie so pünktliche, motivierte und genau arbeitende SchülerInnen erlebt. Ihr habt hier wirklich von der Ausstattung über die Lehrkräfte bis zu den SchülerInnen eine traumhafte Schule“, so der vor Ort leitende begeisterte Angestellte der Firma Planoptimo, Raimund Hafele. Bürgermeister Gerhard Obernberger, dessen zwei Söhne auch das Gymnasium besuchten, weiß ebenfalls, was er von den GymnasiastInnen erwarten darf. Nicht zuletzt deshalb hat er sie auch als kleines Dankeschön zu einem gemeinsamen Abendessen eingeladen.

Die Auszählungswerte werden nun von Innsbrucker StudentInnen digitalisiert und danach von MitarbeiterInnen der Firma Planoptimo mithilfe der entsprechenden Software ausgewertet. Anschließend geht es in die Planungsphase, wo man dann herausfinden wird, in welchen Bereichen in Kremsmünster Flächenbedarf für zukünftige Verkehrsströme besteht.

Das Stiftsgymnasium wird über alle Schritte am Laufenden gehalten, sodass die Erkenntnisse und Planungsschritte im Unterricht aufbereitet werden können. Die Erfahrungen der 90er Jahre zeigen, dass diese Art von „Hineinschnuppern“ in die Berufswelt des Raum- und Verkehrsplaners für die meisten sehr interessant und aufschlussreich ist.

Klaus Thaler