Besuch der Maturaklassen in der römischen Kirche Sant‘Eusebio all‘Esquilino

Nicht weit vom Hotel, das die 8. Klassen mit ihren Begleitlehrern in Rom bewohnten, befindet sich am Nordwesteck der Piazza Vittorio Emanuele II. die Kirche Sant‘Eusebio.

Aus Interesse an der Hausgeschichte des Stiftes bin ich durch die Lektüre des Professbuches auf interessante historische Zusammenhänge aufmerksam geworden:  Es handelt sich um die Titularkirche des aus Schiedlberg stammenden Kardinals Cölestin Ganglbauer (1817-1889), seit 1881 Fürsterzbischof von Wien, seit 1884 Kardinal, zuvor Abt von Kremsmünster, Professor am Stiftsymnasium sowie Konviktspräfekt und Konviktsdirektor.

Bereits um 300 hatte der römische Presbyter Eusebius an jener Stelle ein Oratorium errichtet. Somit gehört Sant‘Eusebio zu den ältesten Kirchen Roms. Nachdem im Lauf der Jahrhunderte verschiedenste bauliche Veränderungen getätigt worden waren, übergab Papst Sixtus IV. im Jahr 1471 die Kirche samt den angeschlossenen Gebäuden der benediktinischen Ordensgemeinschaft der Cölestiner. Kein Wunder, dass Kardinal Cölestin Ganglbauer nicht zuletzt aufgrund seines Namens diese Kirche zugewiesen bekam! Später erhielten die Jesuiten das Kloster und richteten ein Exerzitienhaus ein. 1883 wurde das Kloster Eigentum des Staates, seit 1889 ist Sant‘Eusebio Weltpriesterpfarre.

Wir begaben uns am Dienstag, 19. Februar 2017 zum Morgengebet nach Sant‘Eusebio. Dort lernten wir Don Sandro, den derzeitigen Pfarrer, kennen, der sich nach anfänglicher Unsicherheit über unser Kommen – Sant‘Eusebio ist kein touristischer „Hotspot“ – sichtlich freute, mit uns betete, eine Kirchenführung machte und mit Kremsmünster in Kontakt treten will. Heute liegt Sant‘Eusebio aufgrund der Nähe zur Stazione Termini in multikulturellem Umfeld (v. a. viele Asiaten und Muslime). Don Sandro betonte die Tatsache, dass man sich besonders in den Städten dieser multikulturellen Lage bewusst sein und freundschaftliche Kontakte mit den anderen religiösen Gruppen fördern müsse – und das gelinge in seiner Pfarre recht gut.

Wir werden mit Sant‘Eusebio in Verbindung bleiben und freuen uns, zum 200jährigen Geburtsjubiläum von Kardinal Cölestin Ganglbauer „seine Kirche in Rom“ besucht zu haben!

Wolfgang Leberbauer