Latein-Exkursion der 5. und 6. Klassen nach Carnuntum und Wien am 3. Juli 2017

Da die „Austria Romana“ ein fixer Bestandteil des Lehrplanes in Latein ist, sind wir bemüht, den Schülerinnen und Schülern das römische Österreich auch „vor Ort“ nahe zu bringen. Was eignet sich da besser als der Archäologiepark Carnuntum, die größte Ausgrabungsstätte in unserem Land.

Die 5. und 6. Klassen verließen am Montag, den 3. Juli, in Begleitung der Professoren Robert Hirsch und Karin Littringer zeitig Kremsmünster, in der römischen Provinz Noricum gelegen, um sich ins ehemalige Militärlager und die Zivilstadt Carnuntum nach Pannonien zu begeben.

Den Schwerpunkt der Führungen bildete das Alltagsleben, das wir am Beispiel eines römischen Stadtviertels studieren konnten. Hier wurden die wesentlichen Architekturtypen im historischen Kontext rekonstruiert: ein Bürgerhaus, eine prächtige Stadtvilla und eine öffentliche Thermenanlage, bei der wir die Größe, den Luxus und die sorgfältige Ausgestaltung bewunderten. Sehr erheiternd die antike Toilettenanlage, bei der wir eine „Sitzung veranstalteten“. Beeindruckend ist auch die Tatsache, dass die Rekonstruktionen bewohnbare Häuser mit römischen Fußbodenheizungen, funktionstüchtigen Herden und möblierten Räumen sind.

Auch am Nachmittag ließ uns die Antike nicht los. Wir begaben uns nach Wien ins Kunsthistorische Museum, wo die 5. Klasse mit dem Archäologen Mag. Dominik Bankler, einem ehemaligen Schüler unseres Gymnasiums, durch die Antikensammlung wanderte. In gewohnt humorvoller Weise zeigte er seiner Gruppe einige Büsten und Statuen aus der Skulpturensammlung und erarbeitete gemeinsam mit ihr römische Kleidung und Haartracht.

Für die 6. Klasse stand eine Ovidführung auf dem Programm, schließlich sind Szenen aus Ovids Metamorphosen auf 40 Gemälden im KHM zu sehen. So wurden die im Unterricht besprochenen Mythen für die LateinerInnen durch die kunstvolle Darstellungen von Malern wie beispielsweise Tizian, Correggio oder Peter Paul Rubens in Erinnerung gerufen und verdeutlicht, etwa Danae im Goldregen aus Geldmünzen, die schreckliche Medusa, der geraubte Ganymed oder Philemon und Baucis. Dabei entstanden eifrige Diskussionen zwischen der engagierten Führerin und den BetrachterInnen über die Ausgestaltung durch die jeweiligen Künstler.

Erschöpft, doch bereichert verließen wir die sommerlich heiße Hauptstadt und die Antike, wobei uns wieder einmal bewusst geworden war, wie viel es noch zu entdecken gibt!

Karin Littringer

Therme

im Apodyterium (Umkleideraum) der Therme von Carnuntum

gemeinsam auf der Toilette

alle Teilnehmer/innen der 5. und 6. Klasse vor dem KHM