Romreise der 8. Klasse von 18.-23.4.2017

Dienstag, 18. April 2017
Nach einer erfolgreichen Flucht aus dem österreichischen  Schneechaos und einer Nacht im Liegewagen fanden wir uns am Dienstagmorgen nach einer 12- stündigen Zugfahrt am Bahnhof Roma Termini wieder.  Gleich nach der Gepäckabgabe in unserer Unterkunft, dem Hotel Family House,  marschierten wir zu einer der wichtigsten Kirchen Roms: Santa Maria Maggiore. Hier erlebten wir sofort eine Routine, die sich bei jedem Touristenmagneten in Rom wiederholen sollte: Die Taschen und Rucksäcke wurden durch einen Gepäcksscanner befördert und wir selbst wurden auch jedes Mal von Kopf bis Fuß durchleuchtet, ganz wie am Flughafen. Des Weiteren standen an jeder Ecke Soldaten und Soldatinnen mit Maschinengewehr vom italienischen Bundesheer, die für ein gewisses Sicherheitsgefühl, aber auch für ein bisschen Unbehagen bei uns sorgten. Über eine weitere Marienkirche Roms, Santa Maria degli Angeli, kamen wir zu den Ruinen der Thermen des Diocletian. Nach einer Pause in der Unterkunft fuhren wir mit der U-Bahn zu St. Paul vor den Mauern, wo wir die typische Basilikenform der römischen Kirchen sowie den Kreuzgang bewunderten. In einem anschließendem Rundgang bestaunten wir den ehemaligen Circus Maximus, Santa Maria in Cosmedin, die Bocca della Verita, zwei antike Tempel, den Aventin, Santa Sabina und schließlich noch San Anselmo. Obwohl die selbstgepflückten Orangen aus den Gärten von San Anselmo noch sehr bitter schmeckten, hatte man von hier aus einen wunderschönen Blick über die ganze Stadt, inklusive der Kuppel des Petersdoms. Nun ließen wir diesen anstrengenden und lehrreichen Tag bei einer Pizza angenehm ausklingen.
Sophie Unterhumer

Mittwoch, 19. April 2017
Nach einem bescheidenen italienischen Frühstück brachen wir schon frühmorgens in Richtung Kapitol auf. Auf dem Weg dorthin, der unter anderem am Kolosseum vorbeiführte, wurden wir beinahe vom Winde verweht, doch Gott sei Dank war unsere erste Station das kapitolinische Museum und somit überdacht. Dort konnten wir neben vielen Skulpturen und Statuen, wie etwa der berühmten Reiterstatue des Marc Aurel, auch das Bildnis der Wölfin mit Romulus und Remus bewundern. Außerdem genossen wir einen wunderschönen Blick auf das Forum Romanum, bevor wir uns eben dorthin und zu den Kaiserforen aufmachten, um alles genau aus der Nähe studieren zu können.

Der engagierten Führung unserer Professoren durch das Forum schlossen sich auch noch andere interessierte Studenten an, unter anderem ein Altkremsmünsterer, der sich auf einer Studienreise befand. Wir sahen die gigantische Trajansäule, die Ruinen des Vestalinnentempels, das Grab Cäsars, die Kurie, den Palatin mit den Kaiserpalästen, den Titusbogen sowie viele andere Überbleibsel aus der Antike.
Am Nachmittag besichtigten wir das imposante Kolosseum von außen und auch von innen. Überwältigt von der Größe des Amphitheaters versuchten wir unseren Weg durch die Touristenmassen zu bahnen.
Unser nächster Programmpunkt führte uns zur Kirche San Clemente, die sich, wie wir staunend feststellten, auf die Bauten zweier älterer Kirchen stützt, die wir beide erkundeten. Später fanden wir uns in der Lateranbasilika wieder. Der frühere Papstsitz war Ort vieler bedeutender Konzile. Dementsprechend groß war natürlich unsere Bewunderung, welche insbesondere der beeindruckenden Apsis galt.  Diese war mit überdimensionalen Abbildungen Jesu, der Apostel und anderer Heiliger sowie natürlich mit einer gigantischen Menge an Gold verziert. Das war die letzte Sehenswürdigkeit des Tages vor der Pause.
Kurz im Hotel frisch gemacht, und schon ging es weiter: Das Abendgebet in Santa Maria in Trastevere stand am Programm. Wir lauschten den italienischen Messgesängen, und – wer mutig war – sang sogar lautstark mit. Besonders auffallend war die lockere Atmosphäre des südländischen Abendgebetes.
Wir ließen den Tag bei einem gemütlichen Abendessen Revue passieren und verarbeiteten so die erlebten Eindrücke des Tages.
Moritz Lederer

Donnerstag, 20. April 2017
Auch am Donnerstag  hatten wir ein dicht gedrängtes Programm. Wir starteten auf der Piazza del Populo, die früher am Nordtor des Stadtgebietes lag, und betrachteten dort in der Kirche Santa Maria del Populo faszinierende Gemälde Caravaggios. Anschließend bewegten wir uns weiter auf dem Corso, DER Einkaufsstraße Roms, in Richtung des Mausoleums des Augustus sowie seiner Ara Pacis. Nach deren Besichtigung ging es zur Spanischen Treppe, wo wir uns  in der anschließenden Pause die Nasen an den Schaufenstern von Dior, Chanel etc. platt drückten. Dann ging es zum berühmten Trevi Brunnen. Wenn man dieses polarweiße Monument und das Plätschern des kristallklaren Wassers, das an ihm herunterrinnt, erst einmal gesehen hat, ist klar, warum er Touristenströme aus aller Herren Länder anzieht, denn er ist prunkvoller als alle vergoldeten Decken der Basiliken in Rom. Während der folgenden Besichtigung der Kirche Sant’Ignatio di Loyola in Campo Marzio, konnten wir auch ein paar Liedern eines Chores lauschen, der auch gerade die Kirche besichtigte. Nach einer kurzen Mittagspause ging es weiter mit der Santa Maria Sopra Minerva, der Hauptkirche der Dominikaner, in welcher auch ein Großteil der Verfahren der Inquisition geführt wurde. Zu allerletzt besuchten wir an diesem Tag das Pantheon. Der 46 Meter hohe Rundbau ist das besterhaltene Gebäude der Antike und wird von einer Kuppel bedeckt, die sogar größer ist als die des Petersdoms. Um uns etwas erholen zu können, erhielten wir einige Stunden Freizeit rund um die Piazza Navona.  Dort war es möglich, die verwinkelten Gassen zu erkunden, am Tiberufer zu flanieren oder sich in einer Trattoria mit italienischen Spezialitäten zu verwöhnen. Am Abend besuchten wir dann die deutsche Messe in der Santa Maria dell’Anima, die von einem Oberösterreicher geführt wird. Nach der Messe hatten wir Gelegenheit, uns in der Kirche umzusehen. Letztendlich trennten wir uns wieder, um den Abend gemütlich bei italienischem Essen und Trinken ausklingen zu lassen.
David Wakolbinger

Freitag, 21. April 2017
Unser vierter Tag in Rom war dem Vatikan gewidmet. Nachdem wir die wertvolle Erfahrung machen durften, wie sich die römische U-Bahn bei Stoßzeiten anfühlt, gingen wir zu den vatikanischen Museen, vorbei an der kilometerlangen Schlange, die sich um neun Uhr morgens bereits vor den Museen gebildet hatte. Mit unserer mehr als nur kompetenten Führerin Maria-Theresia Vogelgesang, die eindeutig verstanden hat, dass Wiederholung die Mutter des Lernens ist, wurden wir zu einer Touristengruppe, wie sie im Buche steht: Frau Vogelgesang ging mit einem an einen Stock gebundenen Halstuch voraus, damit wir uns in der Menschenmasse von tausenden von Personen nicht verlieren würden, und wir watschelten mit unseren Funkgeräten hinterher. Eine Reisegruppe wie uns hatte die Dame schon lange nicht mehr, denn wir, der Maturajahrgang 2017, haben es geschafft, nicht verloren zu gehen. Die Führung durch die vatikanischen Museen und den Petersdom bot uns die Möglichkeit, Dinge zu sehen, die man einfach gesehen haben sollte, wie zum Beispiel die Laokoongruppe, die Pieta von Michelangelo, die Sixtinische Kapelle oder das Gemälde „Die Schule von Athen“ von Raffael. Unter den Schülern entbrannten Diskussionen darüber, ob die Sixtinische Kapelle zu Recht dermaßen gepriesen wird oder nicht, doch egal wie die Antwort auch lauten mag: Wir können nun sagen, dass wir dort waren, und das ist durchaus einiges wert. Wer wollte, konnte in der Mittagspause die Kuppel des Doms besteigen, was den Freiwilligen nicht nur eine wunderschöne Aussicht auf ganz Rom, sondern auch einen kurzen Blick auf Papst Benedikt XVI verschaffte, was zum Hauptgesprächsthema des restlichen Tages wurde, immerhin bekommt man nicht jeden Tag einen (ehemaligen) Papst zu Gesicht. Unser Nachmittagsprogramm bestand aus einer Führung zum Grab des hl. Petrus. Sie dauerte circa zwei Stunden, und die Luftfeuchtigkeit in der Nekropole betrug gefühlte 100%, weswegen die Enttäuschung aller Anwesenden groß war, als wir erfuhren, dass wir das Petrusgrab nicht sehen würden, weil es nämlich nie gefunden wurde. Was gefunden wurde, ist ein Ring aus Gräbern rund um einen Fleck, bei dem es sich wahrscheinlich um das Petrusgrab handelt. Der letzte Abend wurde uns zur freien Verfügung gestellt, und wir verbrachten ihn, wie es sich in Italien gehört, bei einer köstlichen Pizza.
Sarah Müllauer und Ida Firli

Samstag, 22. April 2017
Nach dem anspruchsvollen und ausführlichen Besichtigungsprogramm, das Prof. Leonhardmair ausgearbeitet hatte und das alle Schüler und Schülerinnen ausnahmslos mit viel Interesse verfolgt hatten, war es an der Zeit, am letzten Tag etwas Zeit für individuelle Unternehmungen zur Verfügung zu stellen. So machten sich denn alle am Samstag auf, um den italienischen Lebensstil, das „dolce far niente“, das süße Nichtstun, selbst nachzuempfinden, sei es nun beim Einkaufen am Corso, bei einem Spaziergang im Park der Villa Borghese, bei einem Ausflug zum Fußballstadion oder beim Besuch der Engelsburg. Alle genossen den letzten, wunderbar sonnigen und warmen Tag in der ewigen Stadt, die uns allen in bester Erinnerung bleiben wird!
Elisabeth Riedl