Vortrag: „Klimakrise“ von Univ. Prof. Dr. Helga Kromp-Kolb

für die Oberstufe des Stiftsgymnasiums am 18. September 2019

Einer der liebsten „Sager“ unseres Altlandeshauptmannes Josef Pühringer war:

„Wer in der Jugend kein Revoluzzer ist, hat kein Herz – und wer im Alter noch ein Revoluzzer ist, hat kein Hirn!“

Der Schreiber dieser Zeilen muss da entschieden widersprechen. Menschen, die bis ins hohe Alter für ihre Ideale ohne Rücksicht auf ihr eigenes Wohlergehen kämpfen, verdienen höchsten Respekt. Mahatma Gandhi, Stephane Hessel, Jean Ziegler, Pfarrer Wolfgang Pucher….diese Liste lässt sich fast beliebig weiterführen. Diese Menschen sind Beispiele dafür, dass man mit Rückgrat und erhobenem Haupt ein Leben lang seine Ziele verfolgen kann – auch wenn der Gegenwind oft noch so rau ist.

Frau Univ. Prof. Dr. Helga Kromp-Kolb könnte sich schon lange zurücklehnen und im wohlverdienten Ruhestand als emeritierte Professorin stolz auf viele Forschungsergebnisse, Auszeichnungen und ein erfülltes Berufsleben zurückblicken. Österreichs wohl renommierteste Klimaforscherin der letzten Jahrzehnte kämpft aber unverdrossen mit großem Elan dagegen, die vielleicht größte selbst heraufbeschworene Bedrohung der Menschheitsgeschichte zu bekämpfen: den Klimawandel.

Zahlreiche Publikationen, die Teilnahme an Klimaschutzveranstaltungen und Wissenschaftsforen und Vorträge dienen einzig dem Zweck, Aufmerksamkeit für das Thema zu wecken und die Bevölkerung für den notwendigen Umschwung in der Klimapolitik zu motivieren.

Mit großer Begeisterung verfolgt sie daher auch die Aktionen von Greta Thunberg. Dieses nun 16jährige Mädchen hat es geschafft, das Thema prominent in die Medien (und damit indirekt auch in den österreichischen Wahlkampf) zu bringen und rund um den Globus die Jugend mit dem Appell an die Erwachsenenwelt zu mobilisieren: „Macht ihr eure Hausaufgaben, dann machen wir unsere“, denn „wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!“ Noch ist es nicht zu spät. Laut Prof. Kromp-Kolb bleiben uns noch ca. 15 Jahre, um unseren Planeten davor zu bewahren, aufgrund etlicher Kippeffekte unwiederbringlich in einen unumkehrbaren Zustand der Dauererwärmung zu kommen. Die Politiker wissen das und deshalb unterschreiben sie seit fast 20 Jahren jährlich Absichtserklärungen und Verträge, die sie dann nicht einhalten.

Folgerichtig stellte daher die Vortragende die Frage in den Raum, ob man bei den demonstrierenden Jugendlichen nicht von einer Pflicht zum Ungehorsam sprechen kann - oder wie es Hessel formuliert: „Empört euch!“

Klaus Thaler