Wientage der achten Klassen

Die Schule hatte noch nicht einmal richtig begonnen, und schon fuhren wir achten Klassen unter der Leitung von Frau Professor Littringer und Herr Professor Bergmair in unsere Bundeshauptstadt Wien. Dort ging es zuerst zum Parlamentsgebäude. Geführt wurden wir von Herrn Pirklhuber, Agrarsprecher der Grünen, welcher uns über die Geschichte des Parlaments, über den Ablauf von Sitzungen, über den geplanten Umbau Auskunft gab. Außerdem zeigte er uns Räumlichkeiten wie den Sitzungssaal des Nationalrates oder auch den historischen Sitzungssaal.

Anschließend spazierten wir durch die Innenstadt inklusive Sightseeing-Tour bei der wir Universität, Rathaus, Burgtheater, Ballhausplatz, und Hofburg bestaunen konnten. Nach einer kleinen Rally um den Stephansdom kehrten wir dann zum Hotel zurück um uns für den Kabarett-Besuch, zu dem wir um halb acht aufbrachen, vorzubereiten (sprich: Haare, Kleidung, Make-Up neu arrangieren, Füße hochlegen und einfach mal entspannen nach dem langen Tag oder auch was Essen gehen, was eben so beliebt). Der Kabarettist Roland Düringer bot uns nicht die von vielen erwartete Comedy, sondern vielmehr einen philosophischen Vortrag über seine Sicht der Gesellschaft.

Den zweiten Tag starteten wir mit einer kleinen Schnitzeljagd durch die „Natur und Erkenntnis“-Ausstellung des Technischen Museums, gefolgt von wahlweise einer Hochspannungsvorführung oder einer Führung, die einen kurzen Überblick über das Museum verschaffen sollte.
Mittags ging es mit der U-Bahn weiter zum Naschmarkt, wo wir neben einer ergiebigen Nasch-Pause auch reichlich Material für eine weitere Schnitzeljagd erhielten, ganze 15 Seiten voll Fragen zu Sehenswürdigkeiten der Jugendstilepoche. Ziel war das Obere Belvedere, wo dann die Antworten verglichen wurden. Abends standen wahlweise ein „Ave Maria“-Konzert in der Karlskirche oder die Oper „La Traviata“ auf einer riesigen Leinwand auf dem Herbert von Karajan-Platz.

Am Freitag brachen wir nach dem Frühstück auf zum Stadtplanungsbüro im Sonnwendviertel, wo uns Herr Christoph Gollner über die Aufgaben eines Stadtplaners und die Voraussetzungen für diesen Beruf informierte. Dann spazierten wir gemeinsam quer durch das Viertel samt neuem Hauptbahnhof, wobei wir die neuen Wohnbauten inklusive zugehöriger Grünflächen zu Gesicht bekamen

Nachmittags erwartete uns eine Backstage-Führung durch ORF-Zentrum. Die gesamte Führung verlief sehr interessant, der Höhepunkt war aber ganz klar das Erlebnisstudio, in welchem wir uns selbst als Kameramann versuchen durften und die Effekte der Blue-Box austesteten.
Im Anschluss blieb uns noch genügend Zeit für diverse eigenständige Ausflüge und Shoppingtrips, bevor wir auch schon ins Theater gingen.
Das Stück „Charlys Tante“, welches wir uns im Gloria Theater in Floritzdorf angesehen haben, sorgte für viel Gesprächsthema, weil viele die Inszenierung selbst und einige auch die schauspielerischen Leistungen für höchst fragwürdig hielten. Hinzu kam die inakzeptable Haltung der Angestellten gegenüber den Gästen und ein Polizeieinsatz wegen einer unzufriedenen Besucherin.
Dennoch ließen wir dann den Abend gemütlich miteinander ausklingen.

Der Samstag Vormittag stand uns zur freien Verfügung für letzte Einkäufe, Museumsbesuche etc. Mittags fuhren wir dann alle gemeinsam wohlbehalten nach Hause.

Lina Firli