CERTAMEN LATINUM GRAECUMQUE

Am Mittwoch, 13. März 2019, fand in den Linzer Redoutensälen die 33. Landesolympiade für Latein und Griechisch statt.

In den Olympiadekursen beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit dem diesjährigen Thema „Witz, Spott und Ironie in Antike, Mittelalter und Neuzeit“. Die Vorbereitung unser Schülerinnen und Schüler hatten Prof. Leberbauer, Prof. Littringer und Prof. Spanos übernommen.

Dabei wurde eine große Auswahl geboten. Spottgedichte des Catull, der sich mit witziger Ironie bis zu derber und obszöner Verhöhnung gegen Politiker und persönliche Widersacher richtet, wurden ebenso gelesen wie Epigramme von Martial. Das Textcorpus enthielt auch Partien aus den Komödien des Plautus und aus dem Roman „Satyricon“ (Schelmengeschichten) des Gaius Petronius Arbiter. Die Satiren über die katholische Kirche des schottischen Humanisten, Historikers, Dichters und überzeugten Protestanten George Buchanan wurden in der Textsammlung ebenso geboten wie die Satiren des Juvenal, der schonungslos die lasterhafte römische Gesellschaft kritisiert. Mit diesem und noch vielem mehr beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler bei der Vorbereitung auf die Olympiade.

Am Mittwochmorgen brachen wir dann schließlich nach Linz auf und in den Redoutensälen wurden mit rauchenden Köpfen die Klausuren geschrieben. Dabei musste im Latein-Unterkurs ein Auszug von Plautus „Aulularia“ übersetzt und interpretiert werden, im Oberkurs eine Stelle aus Petrons „Satyricon“, in der es sich die Hauptfigur, der Freigelassene Trimalchio, der zu großem Reichtum gekommen ist, in der Therme gut gehen lässt. Die Schülerinnen und Schüler im Oberkurs Griechisch übersetzten aus Lukian, Dialogi deorum, über die drei Göttinnen Athene, Hera und Aphrodite, die streiten, wer die schönste sei. Der Unterkurs in Griechisch beschäftigte sich mit dem Thema „Frauengestalten in der Bibel“. Bei der Klausur musste ein Text des Apostel Paulus übersetzt werden.

Anschließend stärkten sich die Schülerinnen und Schüler bei einem Mittagessen und erholten sich in Linz von den Strapazen des Vormittags. Die anschließende Preisverleihung wurde von der Landtagsabgeordneten Mag. Dr. Elisabeth Manhal und von Bildungsdirektor HR Mag. Dr. Alfred Klampfer, B.A. durchgeführt. Landtagsabgeordnete Manhal betonte in ihrer Rede ihre Freude an der lateinischen Sprache und wie wichtig diese Sprache für die Schulung von Fleiß, Genauigkeit und analytischem Denken sei. Auch Bildungsdirektor Klampfer unterstrich diese Aussage noch einmal und bezeichnete die alten Sprachen als Grundlage unserer Kultur. Er stellte auch einen Bezug zu Deutsch und den lebenden Fremdsprachen her und verdeutlichte dadurch die Bedeutung der Sprachen Latein und Griechisch. Er endete schließlich mit einem Zitat von Konfuzius, mit dem er die Wichtigkeit der richtigen Wortwahl und die Bedeutung der Sprache für die Menschen bekräftigte: „Wenn die Begriffe nicht richtig sind, so stimmen die Worte nicht; stimmen die Worte nicht, so kommen die Werke nicht zustande; kommen die Werke nicht zustande, so gedeihen Moral und Kunst nicht; gedeihen Moral und Kunst nicht, so trifft die Justiz nicht; trifft die Justiz nicht, so weiß die Nation nicht, wohin Hand und Fuß zu setzen sind. Also dulde man nicht, dass in den Worten etwas nicht richtig sei. Das ist das, worauf alles ankommt.«“

All dies wurde von einem Bläserquartett des Stiftergymnasiums festlich untermalt. Wir gratulieren allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern unserer Schule, die tolle Leistungen gebracht haben. Besonders hervorheben möchte ich dabei Roman Sonnleitner aus der 7. Klasse, der im Latein-Oberkurs den großartigen fünften Platz belegte, und Michael Prenninger aus der 6. Klasse, der im Unterkurs Griechisch als strahlender Sieger hervorging! Herzlichenb Glückwunsch!

Barbara Alscher

 

So sehen Sieger aus

Aufregung vor dem Bewerb

Alle teilnehmenden Schülerinnen und Schüler unserer Schule mit Frau Prof. Alscher