Exkursion ins römische Wels - Ovilava am 8. Juli 2015

Nachdem die beiden 3. Klassen am Dienstag unter sengender Sonne Salzburg besichtigt hatten, empfanden wir die Wolken und die Regentropfen am Mittwoch in Wels als wohltuend und belebend!

So erfrischt steuerte die 3A Klasse mit Prof. Alexander Starl kurz vor 9.00 Uhr geradewegs ins archäologische Museum der Minoriten zu, während sich die 3B, mit mir und Karte ausgerüstet, auf die Suche nach den Stationen des Römerweges machte. Der Meilenstein am Mühlbach aus dem 3. Jahrhundert war schnell gefunden, die Entzifferung der Inschrift gelang schließlich gemeinsam mithilfe der mitgebrachten Unterlagen. 2. Station: moderne Mosaikwand. Einige geübte Kartenleser rückten vor, andere schlossen sich an und fast alle liefen vorbei, da sich diese Wand, die beim Bau eines Wohnhauses errichtet worden war und an Kaiser Caracalla erinnert, in einer Einfahrt zu einem Innenhof befindet. Doch die meisten Stationen wurden von den Schülerinnen und Schülern rasch gefunden und die dazu gehörigen Aufgaben gelöst! Eine Pause gönnten wir uns im Gymnasium der Franziskanerinnen, wo in der Pausenhalle die Reste einer Therme zu sehen ist.

Sehr informativ gestalteten Herr Mach in seinem Atelier und Herr Neugebauer in seinem Modegeschäft ihre Ausführungen. Letzterer ist Obmann des Vereins Römerweg, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die römischen Spuren in Wels in verschiedenen Geschäften und Denkmälern einem breiten Publikum sichtbar und erlebbar zu machen. So kann man mittels einer Karte die 27 Stationen durchwandern und so eine Vorstellung vom römischen Wels erhalten.

Uns zeigte Herr Mach antiken Schmuck und Methoden der Schmuckherstellung, Herr Neugebauer sprach über archäologische Arbeit, die Ausgrabungen ins Wels und das antike Alltagsleben, was er durch eine Rüstung, Puppen mit römischer Kleidung und Karten veranschaulichen konnte. Nicht zu vergessen sei die Stärkung mit römischem Brot und Apfelsaft. Ein herzliches Danke den beiden Herren für ihre Zeit! Ebenso an Herrn Stuchlik, der uns in seinem Geschäft „Herman’s Art of Shoes“ caligae, die Sandalen der Soldaten, zeigte, die derzeit wieder Eingang in die Damenmode gefunden haben!

Nicht weniger lebendig und sehr kompetent gestaltete die Archäologin, Mag. Greisinger, ihre Führung durch das Museum der Minoriten am Stadtplatz, wobei sie sich hauptsächlich den Themen Militär, Straßenbau, Haus und Handwerk, Bildung, Totenkult und Inschriften widmete. So konnten wir den Ursa-Grabstein im Original sehen, der inschriftlich erstmals das Christentum in unserer Heimat bezeugt.

Bei dem Lar am Kaiser-Josefs-Platz, der Nachbildung eines Schutzgottes in überdimensionaler Form und kräftig roter Farbe (s. Foto), holten wir uns Schutz für die Ferien und stiegen bereichert in den Bus nach Kremsmünster! Ich freue mich schon auf die Präsentationen der 4B Klasse im Herbst!

Karin Littringer