Bundeswettbewerb der österreichischen Philosophieolympiade

Vom 2. bis 5. April 2017 fand in Wien der Bundeswettbewerb der österreichischen Philosophieolympiade statt. Dort trafen die Siegerinnen und Sieger der Landeswettbewerbe in Begleitung ihrer BetreuungslehrerInnen zum finalen Essay-Schreibcontest am Weg zur internationalen Philosophieolympiade aufeinander. Auch ich gehörte zu jenen jungen Leuten, die am Sonntagabend sukzessive im Don-Bosco-Haus im verschlafenen, aber charmanten Hietzing eintrudelten. Beim gemeinsamen Abendessen wurden erste Kontakte geknüpft, Freundschaften bahnten sich an und der anschließende Kennenlernabend, organisiert von vier jungen PhilosophiestudentInnen, brach endgültig das sprichwörtliche Eis.

Am Montag fand der eigentliche Wettbewerb statt: Vier Stunden lang rauchten im Diefenbachgymnasium nicht nur die vier extrovertierteren Mitglieder des StudentInnen-Komitees, sondern auch die Köpfe der Teilnehmer, die Essays zu einem der vier verschiedenen philosophischen Kurzzitate verfassten. Nachdem dies erledigt war, sinnierten und flanierten wir jungen Philosophen den restlichen Nachmittag durch die Wiener Innenstadt, während sich die Lehrer mit den Themen „Verantwortung“ und „Indische Philosophie des Yoga“ beschäftigten.

Am nächsten Morgen konnten wir SchülerInnen Workshops zum Thema „Richtiges Argumentieren“ oder „Abracadabra – Die Philosophie der Zauberei“ besuchen. Ich entschied mich für Arthur Schopenhauer und dessen „Kunst, Recht zu behalten“. Die italienische Dozentin von der Uni Wien lehrte mich nicht nur die Ästhetik des Akzents zu schätzen, sondern auch nie mehr auf ein „Argument ad hominem“ reinzufallen. Der restliche Dienstag war geprägt von der philosophischen Stadtführung zweier engagierter Freigeister sowie eines Besuchs im KosmosTheater. Das Stück hieß Goodbye Europe III und handelte höchstwahrscheinlich von der selbstzerstörerischen Kraft der Menschheit, wobei sich das Stück darüber nicht im Klaren ist (ich mir auch nicht!). Beim anschließenden Weißbier im schrulligen Café Rüdigerhof wurde allenfalls heftig debattiert und diskutiert.

Am Mittwoch Vormittag fand schließlich die Abschlussveranstaltung der Philosophieolympiade statt. Nach einem anregenden Vortrag von Dr. Matthias Flatscher zum Thema „Globale Gerechtigkeit“ präsentierten wir Schülerinnen und Schüler zwei einstudierte Sketches und leiteten so die Siegerehrung ein. Robert Berndl-Forstner vom Stiftsgymnasium Seitenstetten konnte die fachkundige Jury überzeugen und sich mit seinem genialen Essay über Krieg und Frieden nicht nur den ersten Platz bei der Bundesolympiade, sondern auch die Teilnahme an der internationalen Olympiade in Rotterdam sichern. Nach einem letzten gemütlichen Mittagessen fanden vier inspirierende Tage ein Ende und alle traten ihre Heimreise an.

Wer sich ausgezeichnete und sehr gute Essays gönnen möchte, kann auf der Website der IPO nachsehen: http://www.philolympics.at/wettbewerb/2017/ergebnisse/

Paul Porodko

Essay von Paul Porodko