Mein Austauschsemester in Kanada

Man hat immer Vorstellungen und Erwartungen auf ein bevorstehendes Ereignis. Doch was einem wirklich zustoßen wird, weiß man nicht, bevor es wirklich geschieht.

So begann auch mein Austauschsemester Ende Januar 2017.

Als ich aus dem Flugzeug ausgestiegen war und meinen Fuß auf Vancouver Island, wo ich das nächste halbe Jahr verbrachte, gesetzt hatte, waren alle bisherigen Gedanken vergessen und ich war bereit, mich auf das Bevorstehende einzulassen.

Meine Gastfamilie hatte schon aufgeregt auf mich gewartet und ich hatte viel Zeit in den ersten Tagen, sie kennen zu lernen und Campell River, eine kleine Stadt an der östlichen Seite der kanadischen Westküste mit etwa 36 000 Einwohnern, wo ich die nächsten Monate zuhause war, zu erkunden.

Aber am darauf folgenden Montag fing schon die Schule an und somit meine Verpflichtungen. Die Schulzeit von 8:40 Uhr am Morgen bis 14:50 Uhr am Nachmittag war dennoch nicht allzu ermüdend und dazu entsprachen meine vier Fächer, die ich jeden Tag hatte, meinen Interessen.

Ich lernte unglaublich viele neue Menschen kennen und ich war immer wieder begeistert von ihrer Offenheit und ihrem herzlichen Umgang mit mir.

Gemeinsam waren wir fast zwanzig Austauschschüler im Schuldistrikt Carihi, und somit kamen auch einige größere Ausflüge zustande.

Mitte März wurde ein Kurztrip nach Seattle organisiert und wir hatten die Möglichkeit drei Tage in dieser wunderschönen Großstadt zu verbringen. Wir lernten Wichtiges über die Vergangenheit der amerikanischen Stadt und somit auch über das berühmte Seattle Feuer, bei welchem 1889 das Geschäftsviertel in der Innenstadt mit seinen Holzhäusern, der sogenannte Business District, vollständig niederbrannte. Die Stadt verbot daraufhin hölzerne Gebäude und beschloss, Teile der Stadt „anzuheben“, um dadurch die Probleme zu lösen. Somit entstand die unterirdische Stadt, welche heutzutage als Touristenattraktion dient. Doch am beeindruckendsten war der Überblick über ganz Seattle von dem 184 m hohen Aussichtsturm Space Needle.  

Nur ein Monat später kam erneut eine dreitägige Reise zustande. Diesmal hieß das Ziel Vancouver BC.

Die Anreise war nicht allzu lang und wir hatten gleich danach die Möglichkeit die berühmte CapilanoSuspension Bridge zu besichtigen, die atemberaubende 70 Meter über dem Boden schwebt und eine Länge von 136 Metern hat.

Am nächsten Tag besuchten wir eines der größten Aquarien, wo wir den ganzen Tag verbrachten und die verschiedensten Seekreaturen bewunderten, wobei ein großer Teil der Tiere sogenannte „Rescues“ sind. Dies bedeutet, dass sie aus gefährlichen Umständen gerettet worden sind und in freier Wildbahn keine Chance zum Überleben hätten.

Schließlich trat der dritte Tag ein und die Heimreise stand bevor, doch wir hatten noch die Möglichkeit einige Zeit im Stanley Park zu verbringen. Dort wurden wir besonders aufmerksam auf die Totempfähle, die auch über ganz Vancouver Island verteilt sind. Diese gelten heute als Identitätssymbole der indigenen Völker Nordamerikas. Sie erinnern an Verstorbene, beherbergen gelegentlich die sterblichen Überreste einzelner Personen und erzählen die Geschichte einer Familie.

Den letzten Monat verbrachte ich hauptsächlich mit meinen Freunden und genoss die Natur, die mich umgab. Lange Spaziergänge am Strand des Pazifischen Ozeans durften natürlich nicht fehlen!

Spasena Popova, 6. Klasse

Alle Austauschschüler meiner Schule aus der ganzen Welt am Strand

Sonnenuntergang in Campell River am pazifischen Ocean

Die berühmte Steam clock in Vancouver BC

Totemphal in Vancouver - Stanley Park

Vancouver City BC

Seattle Waschington - mit Space Needle im Zentrum

Rosa und ich in Victoria BC