Einkehrnachmittag für den Lehrkörper mit Abt Johannes Jung

Am Dienstag, 12. März, 13.00 Uhr versammelten sich die Mitglieder des Lehrkörpers im Wintersaal, um mit Abt Johannes Jung von der Schottenabtei in Wien zweieinhalb Stunden der Besinnung in der Fastenzeit zu verbringen.

Abt Johannes ist selbst Lehrer am Schottengymnasium der Benediktiner mitten in Wien und war auch mehrere Jahre dessen Direktor – er wusste also, wovon und zu wem er an diesem Nachmittag spricht. Er stellte drei Aspekte in den Mittelpunkt:

„Was bedeutet Fasten?“ Eigentlich liegt nicht unbedingt der Fokus darauf, speziell auf etwas zu verzichten (und ab Ostern sich umso mehr wieder darauf zu stürzen), sondern Fasten heißt Einüben in das Bessere, zu versuchen, liebevoller und verträglicher zu leben, bewusster die Größe des Daseins, das uns Gott geschenkt hat, wahrzunehmen.

„Wer glaubt, ist nie allein!“ Ausgehend von diesem Lied, sozusagen der Hymne des Kölner Weltjugendtags 2005, hörten wir Gedanken zum Thema Gemeinschaft. Gemeinschaft muss auch möglich sein zwischen Menschen, die nicht immer auf einer Linie sind. Wir sind verschieden – fröhlich, zurückhaltend, energiegeladen, müde, begeistert, zweifelnd etc. – und das dürfen wir auch vor Gott sein! Daraus leitet sich auch ab, wie die Gemeinschaft beschaffen ist, die eine Schule ausmacht.

„Welche Möglichkeiten haben wir, das, was uns als Christen getroffen hat, auch in die Schule zu bringen?“ Abgesehen von liturgischen Akzenten in der Fastenzeit können wir in unserem pädagogischen Alltag bewusst zur Begleitung der Schülerinnen und Schüler beitragen. Besonders deutlich wird das daraus, wie wir mit schwierigem Verhalten von Jugendlichen umgehen. Zum Abschluss führte Abt Johannes bildhaft anhand von Stühlen vor, wie kompliziert eine der fundamentalen Situationen, die das Schulleben ausmachen, ist: die Art, wie man miteinander kommuniziert – oder eben nicht.

Eine wertschätzende Kommunikation mit direktem Kontakt und auf Augenhöhe ist etwas, was uns ein besonderes Anliegen sein soll – und ein bewusstes Bemühen darum könnten wir gerade in der Fastenzeit in den Mittelpunkt stellen.

Für die „geistige und geistliche Nahrung“ aus Wien bedankten wir uns bei Abt Johannes mit „bäuerlichen Köstlichkeiten aus dem Land ob der Enns“.

Ein herzliches Dankeschön ergeht auch an Kollegin Andrea Schedlberger für die Klavierbegleitung der Lieder, die wir gemeinsam gesungen haben!

Wolfgang Leberbauer