„Nichts Hartes und Schweres“

Die ersten Wochen des Schuljahres sind durchaus herausfordernd. Besonders für „die Neuen“. So wie es für die „Erstklassler“ gilt, ihre neue Schule kennenzulernen, so ist es auch für Junglehrer an einem Gymnasium, zumal einer katholischen Privatschule, wichtig, überhaupt erst einmal zu erkunden, worauf man sich denn da eingelassen hat. Deshalb gibt es seit gut 10 Jahren immer gleich zu Schulbeginn ein Treffen der Junglehrer der benediktinischen Schulen Österreichs. Heuer durften wir von 28. bis 30. September Gastgeber für 19 junge Kollegen aus 8 Klosterschulen sein. In diesen zweieinhalb Tagen ging es grundsätzlich darum, zu erfahren, was denn das Spezifikum einer Privatschule benediktinischer Prägung ist. P. Bernhard erschloss den Teilnehmern, wer „Benedikt“ war und was seine Botschaft für uns heute sein könnte. Das Rahmenprogramm, das in den bewährten Händen von Dir. Leberbauer, Prof. Krenhuber und P. Franz lag, vermittelte auf sehr abwechslungsreiche Weise, was unsere Schule und unser Kloster in Kremsmünster ausmacht. So wurde in der intellektuellen Beschäftigung, im Austausch, im Gebet und bei so manch gemütlichem Beisammensein deutlich, was Benedikt meint, wenn er in seiner Ordensregel schreibt: „Wir wollen also eine Schule für den Dienst des Herrn einrichten. Bei dieser Gründung hoffen wir, nichts Hartes und nichts Schweres festzulegen.“ (RB Prolog 45f.) Lehrer-sein an einem so traditionsreichen Gymnasium mag herausfordern, aber wenn man sich einlässt auf den Geist Benedikts, dann erlebt man auch, was er ein paar Verse später als Ziel des Glaubenslebens und auch der benediktinischen Schule angibt: „Wer aber im klösterlichen Leben und im Glauben fortschreitet, dem wird das Herz weit und er läuft in unsagbarem Glück der Liebe den Weg der Gebote Gottes.“ (RB Prolog 49) Dieses weite Herz haben die jungen Kollegen hoffentlich bei uns erlebt und wir wünschen ihnen und allen Lehrern, Schülern, Eltern, dass sie wirklich das Glück und die Liebe erfahren und erleben, dass es nicht hart und schwer, sondern schön und bereichernd ist, an einer benediktinischen Schule zu sein.

P. Franz Ackerl