„Schule und Künstliche Intelligenz“

Pädagogischer Nachmittag der Lehrkräfte des Stiftsgymnasiums mit Mag. Dr. Sonja Strasser und DI Mag. Dr. Josef Wolfartsberger (MJ 2000) von der FH Steyr

„Künstliche Intelligenz: K.O. durch K.I.?“ – „Warum Kreative mit K.I. hadern“ – „ChatGPT besteht die Zentralmatura“. Schlagzeilen wie diese zeigen: Künstliche Intelligenz ist omnipräsent und beeinflusst immer mehr Lebensbereiche.

Auch vor dem Bildungswesen macht die rasante technologische Entwicklung im Bereich der künstlichen Intelligenz nicht halt und verändert die Schulrealität. Damit eröffnen sich eine Vielzahl an Fragen, Herausforderungen und Chancen für das Bildungssystem: Wie sollen wir mit Hausübungen, erstellten Referaten oder gar abschließenden Arbeiten als Teil der Matura umgehen? Welche Medienkompetenz soll ab sofort in welchem Fach gelehrt werden? Was bleibt, wenn das Faktenwissen durch K.I. ersetzt wird? Wie kann K.I. zur Individualisierung des Unterrichts gewinnbringend eingesetzt werden? Welche Möglichkeiten bietet K.I. zur didaktischen Unterstützung und Erstellung von multimedialen Unterrichtsmaterialien?

Diesen und weiterführenden Fragen gingen wir als Kollegium des Stiftsgymnasiums bei einem pädagogischen Nachmittag zu Beginn des Sommersemesters zusammen mit zwei Experten der FH Steyr nach. Intensiv tauschten wir uns über Ideen für den Unterricht aus, diskutierten über den kritischen Umgang mit sogenannten „Large Language Models“ wie ChatGPT, über bisherige Erfahrungen mit K.I.-Anwendungen und sinnvolle Regeln für deren Einsatz.

Einigkeit herrschte darüber, dass der Mensch weiterhin im Mittelpunkt unserer pädagogischen Arbeit steht und eine gute persönliche Beziehung zwischen Lehrenden und Lernenden die Basis für gelingende Bildungsprozesse bildet. Analog und digital dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Vielmehr sind wir laufend gefordert, in gründlicher didaktischer Analyse einen gezielten, kritischen Umgang mit den neuen Möglichkeiten, die K.I.-Anwendungen bieten, zu entwickeln. Nur durch eine gemeinsame und konstruktive Auseinandersetzung mit den Chancen, Aufgaben und Visionen dieser neuen (Bildungs-) Realität können wir einen guten schulischen Nährboden für die neuartigen Bedürfnisse unserer Schülerinnen und Schüler schaffen. Auf dem soliden Fundament der wertorientierten, humanistischen Bildung stehend, die unser Stiftsgymnasium vermittelt, können sie gut gerüstet den Herausforderungen der Zukunft begegnen.

Klemens Keplinger