drei mönche
22. März 2021

Feier der zeitlichen Profess

Im Rahmen der Vesper am Fünften Fastensonntag (21. März) legte Frater Raphael Philipp seine zeitliche Profess auf drei Jahre ab.

Fr. Raphael kommt aus der Nähe von Karlsruhe und machte nach der Matura das Orientierungsjahr der Erzdiözese Freiburg. Er hat bei uns im Herbst 2019 das Postulat begonnen und wurde am 21. März 2020 als Novize eingekleidet.

Seine Eltern, Geschwister und die Verwandten konnten über Livestream dabei sein und mitfeiern.

Aus der Predigt

stift kremsmuenster Profess Feierheft 210321Die Predigt hielt P. Daniel Sihorsch. Er erinnerte zunächst an den Satz aus der Lesung „… Lauft so, dass ihr den Siegespreis gewinnt.“ (1 Kor 9,24-25). Wir alle sollen ans Ziel kommen. Die anderen sind Motivation, eigene Glaubenskraft und Glaubensfreude zu entwickeln. Das Ziel ist Jesus Christus, Auferstehung, Leben.

Das Ziel des Hl. Benedikt war die Verherrlichung Gottes in allem – durch das Leben, durch das Gebet, Arbeit und Studium. P. Daniel verwies da auf das 49. Kapitel der Ordensregel („Über die Fastenzeit“): „Es geht Benedikt um weit mehr, als um die Erfüllung äußerer Ge- und Verbote. Es geht ihm um das heilige Osterfest, das wir mit Freude erwarten mögen.“  Es erinnern diese 40 Tage aber auch an die Wüsten-Erfahrung des Volkes Israel. P. Daniel: „Jeder von uns hat wohl seinen persönlichen Dornbusch (Ex 3,1-4,16) … und wir dürfen mit Mose antworten: Hier bin ich!“. Und an den Professen gerichtet: „Fr. Raphael, mit dem „Suscipe me, Domine …“ gibst du Antwort auf deinen Dornbusch-Ruf:“ Raphael, Raphael!“

Abschließend sprach P. Daniel über die Wüstenwanderung als ein Bild für unseren Weg als Klostergemeinschaft: „Diese Wanderung ist mit Anstrengung und Mühsal verbunden und somit zugleich mit Lernen und Reifung. Manche Frustration, manche Konflikte werden nicht ausbleiben. … Es braucht auch die Kundschafter, die die Vision wachhalten und das Ziel vor Augen führen. … Es ist ein Weg, der uns Mut machen möchte und sagt: bleib nicht stehen, hab Vertrauen.“

Und direkt an den Neuprofessen gerichtet: „“Hab Mut, geh diesen Weg in Freude und Dankbarkeit. Dankbarkeit für das, was dir bereits geschenkt wurde. Es stärkt das Vertrauen, dass dich der Herr auch weiterhin begleitet und führt. Du darfst dein „Hier bin ich!“, dein „Suscipe me, Domine“ mit Kraft und Zuversicht sprechen, denn es ist getragen von einer Gemeinschaft und vom Gebet. Und so laufen wir gemeinsam.“

Das Gelübde

20210321 184030 0Dann versprach Fr. Raphael vor Abt Ambros und der klösterlichen Gemeinschaft Beständigkeit in der Gemeinschaft, klösterliche Lebensführung und Gehorsam nach der Regel des Hl. Benedikt. Die unterfertigte Profess-Urkunde legte er auf den Altar. Dann sang er den Psalmvers: „Suscipe, me Domine …“ Das „Suscipe“ ist ein Gebet aus Psalm 119, mit dem sich der Mönch vorbehaltlos in Gottes Hand gibt: „Nimm mich an, o Herr, wie du verheißen hast und ich werde leben. Lass mein Vertrauen nicht zuschanden werden.“

Anschließend bekleidete Abt Ambros Fr. Raphael mit der „Kukulle“. Das ist ein faltenreiches, bodenlanges Übergewand mit sehr weiten Ärmeln, das an Sonntagen und Hochfesten bei den liturgischen Feiern (z.B. Choral-Vesper) von den Mönchen getragen wird.

Am Ende der Profess tauschte Fr. Raphael mit seinen Mitbrüdern den Friedensgruß aus. Coronabedingt verneigte er sich vor jedem seiner Mitbrüder, und diese erwiderten mit einer Verneigung. Damit wurde die gegenseitige Solidarität und der Wille zum gemeinsamen Leben ausgedrückt.

Wir danken allen Menschen, die Frater Raphael und unsere ganze Gemeinschaft mit ihrem Gebet unterstützen.

 P. Josef Stelzer

 

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