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07. September 2023

Marienfeiertage im September

In diesen Tagen werden innerhalb einer Woche vier Gedenken an Maria begangen.

Geburt Marias am 8. September, Maria Namen am 12. September, am 13. September werden Fatimamessen gefeiert und am 15. September wird der sieben Schmerzen Marias gedacht.

Wenn wir das „Gegrüßet seist du Maria“ beten, fällt auf, dass im Lateinischen zuerst 15 Wörter gesprochen werden (Ave Maria, gratia plena…), dann kommt die Einfügung „Jesus“, dann sind es wieder 15 Wörter bis zum Amen. Dieser Aufbau ist für mich ein klarer Hinweis: wenn Christus die Mitte ist und bleibt, dann ist jeder Marienkult ausgewogen und förderlich für die Ökumene.

Martin Luther hat Maria unbefangen Gottesmutter genannt und besonders ihre Demut hervorgehoben, wenn er sagt: Sie, die den Höchsten in sich trägt, tut alltägliche Dinge und geht zu Fuß zu Elisabeth, obwohl es ihr gebührt hätte, wie eine Königin getragen zu werden.

Der frühere Innsbrucker Bischof Reinhold Stecher hat ein Erlebnis niedergeschrieben, das er 1942 gehabt hatte: am Karfreitag jenes Jahres ging seine Mutter um 7 Uhr früh in den Innsbrucker Dom – sie hatte das Gefühl, ihrem Sohn stehe etwas ganz Schweres bevor, und sie betete vor dem Bild der Gottesmutter vom Guten Rat. Zur selben Stunde war Sohn Reinhold im tiefen Russland im Einsatz und wurde in diesem Moment von einer Kugel gestreift, durfte aber gerade wegen dieser Verwundung in die Heimat zurückkehren.

Im Gebet „Salve Regina“ wird Maria „advocata nostra” genannt – unsere Rechtsanwältin. Ein schönes und sinnvolles Bild. Ein Anwalt macht einen ruhiger und sicherer, seine Sache zu einem guten Ausgang zu bringen. Man übergibt dem Anwalt eine Angelegenheit und braucht sich darum nicht mehr zu kümmern.

So mag es sehr hilfreich sein, Maria als Anwältin zu sehen, die all unsere großen und kleinen Probleme in die Hand nimmt und zusieht, dass es RECHT wird.

P. Arno Jungreithmair