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zwei große glocken im kirchturm
29. April 2021

Neuer Schwung im Nordturm

Die beiden großen Stiftsglocken haben nach 65 Jahren neue Antriebselemente erhalten.

Vergangene Woche standen einige Arbeiten im Nordturm des Stiftes an. Insgesamt vier volle Arbeitstage dauerte der Umbau bei den beiden großen Stiftsglocken 1 (Große Glocke) und 2 (Priorglocke). Neben zwei Elektrikern, die die alte Ansteuerung der Glocken vollständig erneuerten, waren damit ein Mitarbeiter der Firma Perner und zwei Mitbrüder beschäftigt. Dabei wurden nach mehr als 65 Jahren die alten Zugräder, Ketten und Motoren ausgetauscht. Da die Zugräder wegen der groben Motoren nach dieser Zeit schon sehr mitgenommen waren, war dieser Austausch notwendig geworden. Die erste Schwierigkeit wurde bereits am Montag gemeistert. Die erste Befürchtung war, dass die Teile für die großen Zugräder nicht durch die Einstiegsluke zum Dachstuhl passen könnten, doch dies war zum Glück nicht der Fall. Nach der Demontage der alten Zugräder und der Installation der neuen, die eine große Präzision erforderte, mussten die neuen Motoren in die Ebene über dem Glockenstuhl befördert werden, direkt unterhalb des Zwiebeldaches. Dies konnte mithilfe eines Seiles bewerkstelligt werden. Nach der schwierigen Befestigung der Motoren und der Ketten konnten bereits am Donnerstag Nachmittag die Glocken wieder zum ersten Mal getestet werden und auch das Läuten zur Todesangst Christi (Donnerstag Abend, nach dem Angelus bzw. Regina caeli) konnte wie gewöhnlich mit der Priorglocke geläutet werden.

Die beiden Glocken mit den Tönen b0 (Große Glocke 1) und c1 (Priorglocke 2) wurden zusammen mit der Pfarrglocke 3 (Ton es1, wie die Große in der Kaplaneikirche Kirchberg), der Primglocke 6 (Ton b1) und der Kompletglocke 7 (Ton c2) 1949 von der Glockengießerei St. Florian gegossen. Die Aveglocke 4 (Ton f1) und die Frauenglocke 5 (Ton g1) konnten aus dem Geläut von 1924 übernommen werden. Des weiteren hängt auch die Sterbeglocke (Ton as2) aus dem Jahre 1716, die damals Abt Alexander II. Strasser anschaffte, im Nordturm bei den beiden großen Glocken. Diese Glocke gehört jedoch nicht zum harmonischen Geläut und wird immer nur einzeln geläutet.

Das sechsstimmige Geläut (ohne der Großen Glocke) kann damit wieder ab dem 3. und 4. Mai, zum Hochfest des Hl. Florian, zur Vesper um 18 Uhr erklingen. Das gesamte Geläut ist dann wieder am Hochfest Christi Himmelfahrt zu hören, ebenfalls zu den Vespern und zum Pontifikalamt um 10.15 Uhr.

Ein besonderer Dank gilt der Firma Perner, die wieder professionelle Arbeit geleistet hat und mit der wir weiterhin gerne zusammenarbeiten werden.

Frater Raphael Philipp