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Kurzvorstellung

Das Musikarchiv bzw. die Regenterei verwahrt zahlreiche Autographen, ca. 10.000 Handschriften, historische Drucke und Musikinstrumente, darunter die Kammerorgel (um 1600) sowie sechs Lauten aus dem 17. und 18. Jh. Das Notenmaterial spiegelt die vielseitige und aufwändige Musikpflege des Stiftes seit dem 16 Jh. wider.

Schwerpunkte

  • geistliche Vokalmusik des 17. Jhd.: A. Grandi, Chr. Straus, J. Stadlmayr, G. Valentini, F. Sances, A. Bertali, J.K. Kerll, J.H. Schmelzer, H.I.F. Biber, u.a.
  • Kirchenmusik und Instrumentalmusik der Vorklassik: J.E. Eberlin, G.M. Monn, G.Chr. Wagenseil, J.Chr. Bach, J.A. Hasse, I. Holzbauer, G. Reutter d. J., J. Stamitz, J. und M. Haydn

Digitaler Katalog der Musikalien: RISM 

Musik aus dem Stift Kremsmünster

Musik der damals komponierenden Benediktiner stößt heute wieder auf großes Interesse:

P. Georg Pasterwiz (1730-1803) komponierte etwa 500 Werke. Sein berühmtester Schüler war Franz Xaver Süßmayr, der heute vor allem als Vollender des Mozartschen Requiems bekannt ist. P. Benedikt Lechler (1594-1659) erstellte zahlreiche Partituren, die Aufschluss über die barocke Aufführungspraxis geben und damit von großer musikwissenschaftlicher Bedeutung sind. P. Gunther Kronecker (1803-1847) komponierte 1832 die Totenvesper, die jedes Jahre am Vorabend zum Stiftertag, am 10. Dezember zur Aufführung kommt. Auf ihn geht auch die heutige Ordnung in der Regenterei zurück und seine Signaturen sind international in Gebrauch.

Einen detaillierten Einblick bietet die „Musikgeschichte des Stiftes Kremsmünster“ von P. Altman Kellner (1956, Bärenreiter Verlag).


Musikarchiv im Zentrum der Lautenforschung

Sechs Lauten und über achthundert Lauten-Kompositionen, die im Musikarchiv des Stiftes lagern, rückt die Sammlung ins Zentrum der Lautenforschung. Nach detailreichen Untersuchungen im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, die 2017 abgeschlossen wurden, zählen die Lauten zu den ältesten weltweit.

Die Sammlung der Lautentabulaturen geht zurück auf P. Ferdinand Fischer (1652-1725), der auch selbst Lautenmusik komponierte, die in Fachkreisen besonders geschätzt wird.

Der Lautenist Hubert Hoffmann hat Kompositionen von P. Ferdinand Fischer aufgenommen und auf einer CD mit dem Titel „From Heaven on Earth“ veröffentlicht.


Bruckner Autographe

Die Regenterei besitzt neben der Österreichischen Nationalbibliothek den größten Bestand an Autographen von Anton Bruckner, etwa 720 Seiten, die nach der Digitalisierung des Bruckner-Gesamtwerks auch online einsehbar sind. Neben den Noten befinden sich im Archiv auch einige Briefe Bruckners, Ausdruck einer engen Beziehung zum Stift, vor allem zu P. Oddo Loidol. Bruckner widmete ihm auch zwei Motetten, das „Locus iste“ und zur Primiz das „Christus factus est“.


Aufführungspraxis

Jeden Sonn- und Feiertag bringt der Chor der Stiftskirche beim Hochamt Werke zu Gehör, die großteils aus dem Musikarchiv stammen und auch nur in Kremsmünster zu hören sind. Immer wieder wird Unbekanntes aufgegriffen, digital gedruckt und rasch einstudiert.

Wenn z.B. Musik von P. Georg Pasterwiz (1730 – 1803) aufgeführt wird, spielen die Musiker oft aus den Originalstimmen, am Pult liegt meist die autographe Partitur und nur die Chorstimmen wurden in moderne Notation umgeschrieben.

Auch zeitgenössische, lateinische Motetten werden aufgeführt, die ein mit dem Kloster befreundeter Komponist aus England, Father Andrew Moore, bei seinen Besuchen immer wieder mitbringt.

Aktuelles zu Wissenschaft

Kontakt Musikarchiv (Regenterei)

Regens Chori
P. Altman Pötsch
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